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Rindenbildung 2c. (der Borkenrisse); nach Fällung geben Kernrisse und
der gerade Verlauf der Fasern an abgehauenen Spähnen oder Kloben
ein gutes Zeichen für die Spaltbarkeit.
Die Reihenfolge der Spaltbarkeit ist bei den Holzarten nach
Gayer folgende:
leichtspaltig: schwerspaltig:
Erle, Linde, Kiefer, Eiche, Aspe, Ahorn, Pappel, Elsbeere, Schwarz-
Tanne, Fichte, Esche, Buche, kiefer, Maßholder, Birke, Hain-
Lärche. buche, Akazie, Ulme.
g 248.
5. Biegsamkeit. Hierunter versteht man die Kraft des Holzes,
Formveränderungen zu ertragen, ohne seinen Zusammenhang zu ver-
lieren. Sie hängt von der größeren und geringeren Dehnbarkeit der
Holzfaser ab. Bei der Biegsamkeit unterscheidet man noch je nach dem
Verhalten nach dem Biegen:
a. Elasticität,
wenn das Holz nach dem Aufhören der biegenden Kraft mit größerer
oder geringerer Schnelligkeit seine ursprüngliche Form wieder annimmt.
6. Zähigkeit,
wenn das Holz nach dem Biegen in der gegebenen Form verharrt.
Fast jedes Holz besitzt Elasticität und Zähigkeit neben einander,
doch pflegt eine Eigenschaft bald mehr, bald weniger zu überwiegen,
wonach wir dann das Holz je nachdem elastisch oder zähe nennen.
Beide Eigenschaften stehen in demselben Stück Holz nicht unabänderlich
fest, sondern wechseln besonders nach dem Feuchtigkeitsgehalt. — Trocken-
heit macht im Allgemeinen das Holz elastisch und beschränkt die Zähig-
keit, während warme Feuchtigkeit das Holz zähe macht; größerer Harz-
gehalt erhöht die Zähigkeit, ebenso Abwelken des grünen Holzes auf
dem Stocke; Frost hebt Elasticität wie Zähigkeit auf.
Die Elasticität in Verbindung mit der Festigkeit ist, wie wir
bereits gesehen haben, wichtig für die Tragkraft, also für das Bauholz,
ferner für viele kleine Nutzhölzer; die Hölzer stehen in Bezug auf die
Elasticität in folgender Reihenfolge: Akazie, Linde, Aspe, Birke, Ulme,
Nußbaum, Eiche, Buche, Fichte, Esche, Ahorn; schwach elastisch sind: