Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

— 378 — 
stärkster Dimensionen von Eichen, Lärchen, Kiefern, Fichten, ja auch 
Buchen und Hainbuchen bis zu 15 m Länge und 80 cm Durchmesser 
verlangt. In großen Hammerwerken werden zu den Stielen der Poch- 
hämmer 2c. oft gesunde, astreine und gerade Buchen= und Hainbuchen- 
stammenden von 2,5 m Länge bei 30—100 cm Zopfstärke gesucht. 
Zu Schlagtrögen in den Stampfmühlen verschiedenster Art verlangt 
man fehlerlose Eichenstämme von beträchtlicher Stärke, zu den Klotz- 
hölzern daselbst die unteren Stammabschnitte von mittelwüchsigen Buchen 
oder Hainbuchen. Zu den Kämmen von Mühlrädern nimmt man 
geradspaltige, recht zähe Hainbuchenklötze und Schwarzdorn, ebenso zu 
Preßschrauben. — Im Ganzen hat die Verwendung des Holzes zu 
Maschinentheilen sehr nachgelassen, und beschränkt man sich auf das 
Unentbehrlichste, da man dieselben jetzt dauerhafter und im Ganzen 
billiger durch Eisen herstellt. 
Schließlich sei noch der in neuester Zeit in Aufnahme gekommenen 
Verarbeitung aller Sortimente (selbst der Sägespähne) von den meisten 
Holzarten, namentlich aber von Kiefern-, Fichten= und Tannenholz zum 
Holzstoff (Cellulose) erwähnt, welcher zur Fabrikation von feinem Papier, 
Packpapier, zur Polsterung, ja selbst als Viehfuttermaterial Verwen- 
dung findet. In Amerika verwendet man die Cellulosepappe zu Rad- 
reifen, Dichtungsringen, zum Ersatz von Filzsohlen rc., bei uns preßt 
man den Holzstoff mit Bindungsmitteln in Formen zu allerlei Orna- 
menten und Luxussachen. Deutschland verarbeitet zur Zeit in etwa 
300 Fabriken über 150000 i#m schlechtwerthiges Holz zu Holzstoff 
jährlich. Aus schwachem Reisig, namentlich von Buchen, quetscht man 
neuerdings versuchsweis Futter für Pferde und Rindvieh. (Forstl. Bl. 
1888 I. u. 1891 I) 
c. Brennholz. 
8 276. 
Bei weitem das meiste zum Verbrennen bestimmte Holz, das heißt 
alles Holz, was sich in keiner Weise anders benutzen läßt, oder wofür 
man keinen anderen Absatz finden kann, wird zum Heizen und Kochen 
gebraucht; in früherer Zeit wurde dasselbe zur Pottaschenbereitung viel- 
fach zu Asche verbrannt; jetzt ist jedoch diese Verwendung der hohen 
Holzpreise wegen nur selten noch gebräuchlich. Vielmehr ist dagegen 
die Holzessiggewinnung namentlich aus Buchen, jedoch auch von vielen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.