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anderen Laubhölzern und den Nadelhölzern gebräuchlich, welche in ge—
schlossenen eisernen Cylindern schnell stark erhitzt werden und dann eine
saure Flüssigkeit von sich geben; der Holzessig wird wieder zur Dar-
stellung von essigsauren Salzen zu Druckerei= und Färbereizwecken
vielfach benutzt. Ueber die Verwendung des Brennholzes zur Theer-
schwelerei siehe § 288.
II. Nebennutzung.
A. Vom Holze selbst.
§ 277.
a. Rinde zum Gerben.
Der in den Rinden einiger Waldbäume, der Eiche, Fichte, Birke,
Lärche und Weide vorhandene Gerbstoff wird zur Lederzubereitung
seitens der Gerber benutzt und werden von ihnen die Rinden theuer
bezahlt. — Aus diesem Grunde erzieht man die Eiche, deren Rinde am
werthvollsten ist, wie wir im § 182 gesehen haben, zu besonderer
Rindennutzung in den Eichenschälschlägen, doch benutzt man auch die
Eichenrinde von alten Bäumen, welche im Gegensatz zu der glatten
und feinen Rinde der jungen Eiche, der sog. Glanz= oder Spiegel-
rinde, rauhe auch Grobrinde genannt wird, vergl. § 263, II. a
und § 182. Die Spiegelrinde wird in den Lohmühlen ganzz, bei der
rauhen Borke nur die saftigen Schichten, das sog. Rindenfleisch,
zur Lohe zermahlen und dann zum Gerben benutzt.
Der Eichenrinde steht die Fichtenrinde, die fast in allen unseren
Gebirgen hier und da als Grobrinde genutzt wird, in der Güte nach:
sie wird allein nur zum Garmachen des Oberleders, sonst in Unter-
mischung mit anderen Rinden benutzt; die Gewinnung ist ähnlich wie
bei den Eichen. Sie wird im Frühjahr von den Rundstücken abgeschält
und entweder auf Trockengerüste horizontal gelegt oder dachförmig zum
Trocknen zusammengestellt; zum Schutz gegen den Regen werden da,
wo die Rindenstücke oben zusammenstehen, einige Rinden übergelegt.
Zur Herstellung von dänischem Leder, aber auch zu anderen Gerb-
zwecken wird noch die Rinde der Saalweide, seltener die von anderen
Weidenarten benutzt. In Rußland, weniger in Deutschland, werden in
Gegenden mit vielen Gerbereien die jungen Birken auf Spiegelrinde
genutzt, deren Lohe als Zusatz zur Schwellbeize bei Bereitung des Sohl-