Full text: Leitfaden für das Preußische Jäger- udn Förster-Examen.

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stärker als die der Vorderläufe; die Vorderläufe stehen vor, die Hinter— 
läufe gerade (beim Hoppeln) oder schräg (in der Flucht) neben ein— 
ander (Fig. 10 und 11). 
Das Kaninchen spürt sich wie der Hase, nur schwächer. 
Man wolle übrigens nie eine Fährte oder Spur nach 
einem einzelnen Tritt ansprechen, sondern stets die ganze 
Fährte und Spur, womöglich aber mehrere aufsuchen und 
dann erst urtheilen. 
8 299. 
Vom waidmännischen Todten und Aufbrechen des Wildes. 
Alles Wild, was noch lebend in die Hände des Jägers gelangt, 
wird kunstmäßig auf folgende Weise getödtet: 
1. Stärkeres Rothwild und Schwarzwild wird mit dem 
Hirschfänger abgefangen, indem man denselben auf der linken 
Seite, etwa 18 cm vom Brustrande dicht hinter der 3. Rippe tief 
in das Herz stößt, resp. man giebt ihm den Fangschuß dicht hinterm 
Gehör in den Kopf. 
2. Alles Mutterwild, geringes Roth= und Damwild 
und alles Rehwild wird mit dem Genickfänger abgenickt, indem 
man das Messer in die kleinere und weichere Vertiefung dicht hinter 
den Gehören, da wo Schädel und erster Halswirbel sich treffen, hin- 
einstößt. Hat man Gewalt anzuwenden, so ist man an einer falschen 
Stelle; die rechte Stelle, welche man am besten erst mit dem Finger 
sucht, ist weich. 
3. Hasen und Kaninchen faßt man mit der linken Hand an 
den Hinterläufen, läßt sie herunterhängen und schlägt sie mit der 
schmalen Seite der geöffneten Hand senkrecht hinter die Löffel, nickt sie. 
4. Alles Raubzeug (Dachs, Fuchs, Marder 2c.) wird mit 
Knüttelhieben auf die Gehirnhöhle oder Nase getödtet. Bei Dachs und 
Fuchs giebt man zur Sicherheit noch einige Hiebe zu, weil sie zuweilen 
nur betäubt und sehr zählebig sind. 
5. Auerwild, Schwäne, Trappen und Kraniche werden 
ebenso wie das Rehwild abgenickt. 
6. Birkhühner, Fasanen, Haselwild, Rebhühner, Wach- 
teln und Drosseln werden abgefedert, indem man die Spule einer 
ausgezogenen Schwungfeder beim Genick in den Hinterkopf sticht.
	        
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