Full text: Geschichte des Elsasses von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart.

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Leben deckte. Dieses Leben war den Plänen Richelius im Wege. Am 
14. Juli 1639 erkrankte Bernhard von Weimar in Hüningen, ließ sich 
nach Neuenburg bringen und starb daselbst am 18. Juli Morgens. 
Es wäre wunderbar gewesen, wenn nicht die bestimmteste Be- 
hauptung Platz gegriffen hätte, daß jene politische Differenz durch 
eine gewaltsame That des Cardinals von Frankreich zu Ende geführt 
worden sei. Man glaubte an die Vergiftung des Herzogs, weil die 
allgemeinen Umstände und die persönlichen Schicksale hier so absichts- 
voll in einander zu greifen schienen, daß man die Hand zu sehn 
meinte, welche dies alles bewirkte. So eigenthümlich vereinigen sich 
in der Geschichte persönliche und zufällige Dinge mit den allgemeinen 
langsam vorbereitenden Kräften und Ideen, wenn die Zeit da ist, wo 
Staaten untergehn und neue Bildungen entstehen sollen. 
Frankreich und der Friede. 
Herzog Bernhard hatte vor seinem Ende den Versuch gemacht, 
die Eroberungen seinem Hause zu sichern: er verlangte, daß die 
Armee, die er geschaffen und die so viele Siege erfochten, als ein 
Ganzes bestehn bleiben sollte. Aber Bernhards Brüder wurden von 
Richelieu rasch bei Seite geschoben. Die Erbschaft des Weima- 
rers ging mähelos in die Hände der Franzosen über. Sogleich 
am 28. Juli ging der Baron D DOissonville im Auftrage der fran- 
zösischen Regierung nach Breisach. Er führte lauter gefüllte Geld- 
säcke mit sich, denn das war die Operationsbasis, auf der Frankreich 
das Elsaß erwarb. Für den Herrn von Erlach waren eventuell 
200,000 Livres in Bereitschaft gestellt, wenn er die Festung Breisach 
auslieferte und das Heer „envers et contre tous“ für Frankreich 
verpflichte. Auch damit wollte sich Richelien schon begnügen, wenn 
Erlach in Breisach als Befehlshaber bleiben, einen französischen Unter- 
statthalter und zur Hälfte französische Besatzung annehmen wollte. 
Die gleichen Bedingungen wurden den Befehlshabern der andern 
Plätze vergelegt. Die Obristen der Regimenter wurden alle besen-
	        
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