befriedigen, und dessen Heerabtheilungen, wie groß sie
auch waren, hatte ernaͤhren muͤssen, war dazu noch ge-
zwungen gewesen, ihm, bis zu seinem Abzuge, mo-
natlich 550,000 fl. Contribution zu zahlen, und die Un-
kosten zur Zerstdrung der Festungswerke von Ingolstadt
und anderer festen Punkte allein zu tragen. Um diesem
allen zu genugen, waren die kurfürstlichen und Land-
schaftskassen insgesammt geleert, in= und ausländische
Anlehen gemacht, sogar aus den Landeêkirchen und
Klöstern alle entbehrliche Silbergeräthe in die Münze
geliefert worden. Und dennoch reichte dieß Alles nicht
yhin, die ungeheuern Bedürfnisse des Tages zu bestreiten.
Treu aber seinen eingegangenen Verbindlichkeiten, lei-
stete Kurfürst Maximilian Joseph bei der Versie-
gung sämmtlicher Hülföguellen, bei der Vernichtung des
dffentlichen Wohlstandes, das Aeußerste, und brachre
dem deutschen Reiche, noch bis zum letzten Augen-
blick, die schwersten Opfer. Welche Aussichten zur
Entschädigung, ja nur zur Selbsterhaltung aber hatte
er zu hoffen, wenn der Vertrag von Campo-Formio,
welcher zur Grundlage des Lünevillers-Vertrags genom-
men worden war, streng ausgeführt wurde? — Baierns
fernere Selbstständigkeit zu bewahren, konnte er nur
von klugen Unterhandlungen mit den großen Mächten,
besonders durch Anregung von Preußens rnd Frankreichs
Interessen, erwarten, aber nicht minder auch von der
Entschlossenheit seines treuen Heeres, welches inmitten
der Kämpfe zu einer Stärke von 25,000 Mann erwach-
sen war.
Die dem Lande geschlagenen Wunden waren nur
in einem dauernden Frieden vom Grund aus zu heilen.
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