140 Im Heimatgebiet 
Ubergießen der Kartoffeln mit dieser die Keimung. Alle Manipula- 
tionen können vorgenommen werden, ohne daß die Deutschen es be- 
merken. Eine schlechte Ernte ist so viel wert, wie eine verlorene Schlacht. 
Ihr arbeitet für das Vaterland. 
Macht Propaganda bei den Arbeitern auf den Bauernhöfen und lehret 
sie, Augen und Triebe der Saatkartoffeln mit Hölzern und Messern 
auszustechen; Ihr bekommt in Schokoladenrollen, Kuchen oder Biskuits 
auch kleine Apparate hierzu. 
Antwortet sofort, falls Ihr Brandstiftungsmaterial und Pastillen 
zur Verseuchung des Viehs brauchen könnt! Falls Ihr bejaht, werden 
die nächsten Pakete Pastillen oder andere Mittel in einem Seuchen- 
behälter enthalten. Leset die Instruktionen in der Pastillenschachtel! 
Ihr könnt auch kleine Brandstiftungsapparate erhalten, die, nachdem 
sie an Ort und Stelle gebracht sind, erst 3 bis 5 Stunden später Feuer 
verursachen. Legt sie in große Höfe, in Eisenbahnwagen, abfahrbereite 
Züge. In den Höfen erst die Pastillen dem Vieh geben, dann Feuer 
legen! Man wird dann die Tiere anderswo unterbringen, wobei sie 
einen anderen Stall anstecken. 
Wäget und wählet gut! Eure Taten werden nach Erfolg belohnt. 
Nach jeder Ferstörung berichtet an mich durch Brief oder Karte, damit 
ich es in das Belohnungsregister aufnehmen kann. 
Schreibt was Ihr braucht, dann werde ich große Quantitäten Ma- 
terial schicken! Ihr müßte schließlich so weit kommen, daß in allen 
Kommandos die Höfe in Flammen aufgehen und das Vieh durch Feuer 
getötet wird. Lasset nichts unversucht! Das soll und wird den Feind wie 
eine Geißel treffen, die auf das deutsche Volk niedersaust. Zieht auch, 
wenn möglich, treue Freunde hinzu! Ihr arbeitet so großartig für Sieg 
und Vaterland.“ 
Die in Deutschland befindlichen französischen Kriegsgefangenen waren 
auf diese Weise auch in der Gefangenschaft noch nicht von ihrer Kriegs- 
pflicht entbunden. Die Gefahr für den einzelnen wie die Rückwirkung 
auf die Lage der Gefangenen im allgemeinen wurde dabei ebensowenig 
berücksichtigt wie bei der Förderung der Spionage durch die Landesein- 
wohner auf den Kriegsschauplätzen. In einer Anzahl von Sabotagefällen 
konnte aber auch festgestellt werden, daß sie von Agenten ausgeführt 
werden sollten, die vom neutralen Ausland aus der Schweiz, aus Schwe- 
den und Dänemark entsandt wurden. Es wurden Anschläge auf den