Im Heimatgebiet 149
deshalb abgelehnt wurden. Ganze Ballen sollen jetzt noch in den Kellern
deutscher Auslandsvertretungen lagern.
Obgleich die Zahl der gefangenen Spione nur einen kleinen Bruchteil
der tatsächlich vorhandenen angibt, die gefangenen und verurteilten
Spione auch nur die kleinen, weniger gefährlichen Elemente umfaßt,
während die großen Spione und Landesverräter sich der nur auf die
militärische Spionage-Abwehr eingestellten Polizei zu entziehen wußten,
und auch die Zahl der gefangenen Spione nicht ein Beweis für die Güte
des Abwehrdienstes ist, die nur dadurch bewiesen wird, ob die staat-
lichen Interessen erfolgreich geheim gehalten wurden, will ich doch die
Zahlen der während des Krieges in Deutschland wegen Vergehen gegen
die Gesetze des Kriegs= und Landesverrats verurteilten Personen an-
geben, weil die Nationalitäten interessant sind. Es waren:
235 Deutsche, darunter 67 Elsaß-Lothringer,
46 Franzosen,
31 Holländer,
25 Schweizer,
22 Russen,
20 Belgier,
13 Luremburger,
5 Dänen,
4 Osterreicher,
je 3 Engländer, Italiener, Schweden,
1 Peruaner.
Die Tat geschah in 175 Fällen für Frankreich, in 50 für England,
in 35 für Rußland, in 21 für Belgien, in 2 für Italien und in
14 Fällen für mehrere von ihnen gemeinsam.
Die Verurteilung erfolgte in 33 Fällen wegen Sabotage, die bis
auf einen Fall von Frankreich angestiftet war.
Die verurteilten Deutschen hatten vorwiegend England, die Elsaß-
Lothringer ausschließlich Frankreich unterstützt. Die Holländer waren
fast ausnahmslos dem englischen, die Schweizer und Luremburger dem
französischen, die Schweden dem französischen und russischen Nach-
richtendienst zum Opfer gefallen.
In wie großem Umfange die Ziele des Nachrichtendienstes unter
dem Deckmantel der deutschen Uniform verfolgt wurden, geht daraus