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wichtige Rechte einräumte. Die Gesetzgebung für den nord-
deutschen Bund übten der norddeutsche Bundesrat — eine Ver-
sammlung der Bevollmächtigten der einzelnen Regierungen —
und der norddeutsche Reichstag, den die Abgeordneten der Be-
völkerungen bildeten. Der Zollverein mit Süddeutschland blieb
bestehen, erhielt aber im Zollparlament auch eine Volks-
vertretung.
So hatte Preußen einen gewaltigen Zuwachs an Macht-
mitteln, und Deutschland die feste Grundlage für seine Einigung
gewonnen.
Schleswig-Holstein.
§ 100. Die cimbrische Halbinsel ist seit Urzeiten zwischen
Deutschland und Skandinavien Brücke und Kampfplatz gewesen.
Im 10. Jahrhundert n. Chr. saßen hier im Norden der Schlei
Dänen, zwischen Schlei und Eider Friesen und Sachsen, südlich
der Eider in der Mitte und im Westen Holsteins Sachsen und
Ditmarschen, im Osten die slawischen Wagrier. Gegen die Dänen
gründete König Heinrich I. der Sachse 934 die Mark Schleswig;
ihrerseits befestigten jene die Grenze an der Schlei mit Wall und
Graben („Danewerk"). Nachdem aber Kaiser Konrad II. der
Franke die Mark Schleswig 1026 an Knut d. Gr. abgetreten,
herrschten die Dänen bis zur Eider. Von Südosten her griffen
die heidnischen Slawen um sich, die Wagrier, die Polaben (in
Lauenburg), die Obotriten. Da setzte der Sachsenherzog Lothar
v. Supplinburg 1111 den Ritter Adolf v. Schauenburg zum
Grafen über die Grenzgaue Holstein und Stormarn. Wie die
Anhaltiner Brandenburg, so haben die Schauenburger Schleswig-
Holstein dem Deutschtum gewonnen.
Nach Bezwingung der Wagrier und Polaben wurde Wagrien
mit Holstein vereinigt, das Land der Polaben, Lauenburg mit
der Feste Ratzeburg, eine eigene Grafschaft (1143); Ansiedler
aus Holland, Friesland, Westfalen halfen das flawische Wesen
verdrängen. Von der Dänenherrschaft, die nach dem Sturze
Heinrichs des Löwen und begünstigt von dem Hohenstaufen Kaiser
Friedrich II. sich über Transalbingien und bis zur Odermündung
ausgedehnt hatte, wurden die Lande südlich der Eider durch die
Schlacht bei Bornhöved (22. Juli 1227) befreit, wo die nächst-
beteiligten niederdeutschen Stände (Holstein, Schwerin, Mecklen-
burg, Bremen, Lübeck, Sachsen) mit vereinter Macht dem Könige
Waldemar II. eine furchtbare Niederlage beibrachten. Seitdem
schritt das Deutschtum wieder vor, gefördert besonders durch die
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