— 33 —
des „Berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster“ 1574, durch
den Neubau des Schlosses zu Kölln a. Sp. und in der äußeren
Politik durch enge Familienverbindung mit dem herzoglich preu—
ßischen Hause, indem er seinen Enkel, den Prinzen Johann
Sigismund, mit Anna, der ältesten Tochter des gemütskranken
Herzogs Albrecht II. von Preußen und der Prinzeß Eleonore
von Kleve vermählte.
Joachim Friedrich (1598—1608).
§ 24. Gegen das Testament seines Vaters, welches eine
Teilung der Marken unter die Söhne versügte, berief sich
Joachim Friedrich auf das Hausgesetz des Albrecht Achilles und
entschädigte seine jüngeren Stiefbrüder Christian und Joachim
Ernst mit Hilfe des alten kinderlosen Markgrafen Georg Fried-
eich von Ansbach-Bayreuth. Dieser setzte im Geraer Haus-
vertrag 1598 jene beiden Prinzen zu seinen Erben im Bayreuth
und Ansbach und den Prinzen Johann Georg, einen jüngeren
Sohn Joachim Friedrichs, zum Erben in seinem schlesischen
Fürstentum Jägerndorf ein, wogegen die Unteilbarkeit der
Marken nochmals allseitig anerkannt wurde.
Indessen rückte die Aussicht auf Erwerbung Preußens
immer näher; denn Albrecht II. hatte keine Söhne, und der
König von Polen übergab 1605 die Vormundschaft über den
gemütskranken Herzog, sowie die Statthalterschaft des Landes
dem Kurfürsten Joachim Friedrich. Da nun der zollernsche Staat
so weithin zu wachsen versprach, auch der Landesherr jetzt nach
Einführung der Reformation und den Veränderungen im Kriegs-
und Gerichtswesen eine Menge von Geschäften zu besorgen hatte,
die früher Sache der Gemeinden, der Stände und der Kirche
selbst gewesen waren, so beschloß Joachim Friedrich, die ganze
Verwaltung unter die Ausfsicht gelehrter und sachverständiger
Oberbeamten zu stellen, die auf Lebenszeit für einen und den-
selben Amtskreis angestellt wären. Die Behörde, die er zu die-
sem Zweck gründete (1605), hieß das Geheime Staatsrats-
Kollegium und beschäftigte sich besonders mit der Überwachung
der Finanzen, der Sorge für Handel und Gewerbe und dem
Kriegswesen; der oberste Rat des Fürsten blieb der Kanzler.
Weil aber tüchtige Beamte durch hohe Schulen gebildet werden
Pterson, Leitf. d. preuß. Gesch.