Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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dann — zirka 10 Minuten lang — von dem Uebermaß der 
Geschäfte, die er zu erledigen habe, von der Absicht, sich in 
Bälde auf dem Lande zu erholen und von dem Wechsel im 
Kultusministerium. Herr v. Mühler sei 10 Jahre sein guter 
Freund gewesen. „Seit 2 Jahren ist er dieses aber nicht mehr. 
Ein verwöhnter Freund, aber unmöglicher Kollege. Dieser 
Ministerwechsel hat mir viel Sorge gemacht. Denn der König 
ist sehr schwierig, sobald die Religion mit einer Angelegenheit 
verknüpft ist. Nun ist aber die Sache endlich erledigt.“ 
Berlin, März 1872. 
Unterredung mit dem Grafen Elbrecht Dürckheim, 
betreffend die Reichslande, die künftige Regie- 
rungsform, die Entschädigungsfrage. Napoleon.“ 
Bismarck: „Da ich die Hauptschuld an der Zurücknahme 
des Elsaßes unter deutschen Schutz trage, so fühle ich mich ver- 
bunden, das Wohlergehen der wieder gewonnenen Reichslande 
zum Gegenstand einer besonderen, rücksichtsvollen Aufmerk- 
samkeit zu machen. Die Elsäßer betrachtete ich von jeher als 
die Elite des französischen Volkes, sie waren die besten Sol- 
daten und haben in meinen Augen den Vorzug, von beiden 
Nationen etwas gutes zu besitzen. Wenn ich jede Französin 
mit einem deutschen Kernmanne vermählen könnte, würde 
ich sicher einen tüchtigen Menschenschlag erhalten. So Viele 
haben ja im Elsaß ein Körnchen von dem Esprit francais, ohne 
daß sie deswegen ihre deutsche Natur verläugnen können. — 
Stehen die Herren, die Sie begleiten, wie Sie selbst, auf dem 
Boden der Friedenspräliminarien?“ 
*) Graf Dürckheim, Erinnerungen aus alter und neuerer 
Zeit. Bd. II, S. 264. 
 
	        
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