Arzt von dieser Reise nichts wissen wollen. Und ich muß
selbst zugeben, daß ich die Anstrengungen fürchte, welche mir
durch die zu erweisenden Aufmerksamkeiten nicht erspart bleiben
würden, so daß ich am liebsten im strengsten Incognito reisen
möchte.“
Bismarck fragte alsdann seinen Begleiter, ob die Union
trotz ihrer großen Raumausdehnung zusammenhalten werde,
ungeachtet des ungeheuren Wachstums der Bevölkerung, der
freien Zulassung der einwandernden Massen und in Anbetracht
der Verschiedenheit des Klimas und anderer lokaler Inter-
essen. Die stetig zunehmende auf Millionen sich belaufende
farbige Bevölkerung und den daraus resultierenden Rassen-
haß erachtete er als eine ernste und permanente Gefahr.
Villard entgegnete hierauf, daß niemand das Schicksal
der amerikanischen Republik in den kommenden Generationen
und Jahrhunderten voraussagen könne, doch müsse zugegeben
werden, daß das Eperiment, einen Bund von verschiedenen
Gemeinwesen mit absolut demokratischen Institutionen auf-
zubauen, im großen und ganzen sowohl in politischer, als
auch in materieller Beziehung ein höchst bedeutender Erfolg
gewesen sei. Ohne Zweifel würden die Regierungsprobleme
sowohl in der Union, als auch in den verschiedenen Staaten
immer verwickelter und schwieriger und mit der Lösung
dieses Problems dürfte es erst recht seine Schwierigkeiten
haben, wenn die Bevölkerung auf hunderte von Millionen
angewachsen sei. Selbst jetzt würden schon Symptome einer
Dekadenz wahrgenommen, zwar keiner materiellen, wohl aber
einer moralischen Dekadenz; derartige Verirrungen im Volke
aber hätten, wie die Weltgeschichte lehre, früher oder später
stets zu einer Rückkehr auf den richtigen Weg geführt. Sicher
könne man viel von einem Volke erwarten, das mit Erfolg
den Krebsschaden der Sklaverei aus seinem Körper heraus-
geschnitten habe, obzwar es eine Million Menschenleben und
Tausende von Millionen Dollars gekostet.