Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Bismarck: „Ja, ja, ich weiß, sogar die Besatzung mußte 
damals aus Rathenow ausrücken!“ 
Ein jüngerer Mann : „Durchlaucht, unsre Husaren würden 
in ähnlicher Lage wohl nicht ausrücken!“ 
Bismarck: „Nein, jetzt wird überhaupt nicht mehr aus- 
gerückt.“ 
Auch am 3. August, wo Bismarck dem Bürgermeister 
Lange von Rathenow mit einer Deputation empfing, tauschte 
er mit den Herren Erinnerungen aus dem Jahre 1848/49 aus. 
Währenddessen brachte ihm die Kapelle der Zieten-Husaren 
ein Ständchen, das ihm so gut gefiel, daß Bismarck dem 
Stabstrompeter Kostmann die Erlaubnis erteilte, am nächsten 
Sonntag im Schloßgarten zu Schönhausen ein öffentliches 
Konzert zu veranstalten. 
Bei der am 4. August erfolgten Abreise nach Kissingen 
begrüßte Bismarck auf dem Bahnhofe die Ortsbehörden mit 
den Worten: „Da sind ja die Präsidenten unseres Dorfes 
alle wieder beisammen!“ Dann reichte er selbst sowohl als 
auch Graf Herbert jedem einzelnen die Hand. Er stellte sein 
Wiederkommen für den Herbst in sichere Aussicht; er wollte 
dann den Grafen Herbert besuchen, der von dieser Zeit ab in 
Schönhausen Wohnung zu nehmen gedachte. 
Kissingen, 16. August 1890. 
Unterredung mit dem Redakteur der Neuen 
Bayerischen Landeszeitung Memminger, betreffend 
Bismarcks Entlassung, von Bleichröder, die Juden- 
frage, Geheimrat Kayser, die Geschichte von 
Tyras II., Sansibar, Helgoland, die Handels- 
verträge, Memmingers Zitierung vor das Land- 
gericht Berlin, Bayerns versäumte Gelegen- 
heiten.“ 
*) Die obenstehenden Referate ergänzen das, was über 
den Empfang Memmingers bei Bismarck bereits in meinen „Neuen
	        
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