Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

— 127 — 
Berlin, 14. November 1891. 
Unterredung mit dem Abgeordneten Dr. Hahn, 
betreffend verschiedene Fragen.“ 
I. Auf dem Lehrterbahnhof.“) 
Im Namen von Angehörigen des 19. hamnoverschen Wahl- 
kreises überreichte Dr. Diedrich Hahn Bismarck eine Karte, 
auf welcher plattdeutsche Verse geschrieben waren: 
Fürst von Bismarck, lange Johren 
Sall de Herrgott Di bewohren! 
Di erholen jung an Moth, 
Denn hett Dütschland keine Notl 
Vör dat neie dütsche Riek 
Wörst und bliwst Du Damm und Diek! 
Dr. Hahn las die Verse laut vor. Bismarck dankte dem 
Ueberbringer dieser Karte, bat ihn, seinen Dank und seine 
Empfehlung an die Landsleute zu bestellen, und äußerte, daß 
ihn vornehmlich die letzten Worte der Verse sympathisch be- 
rührt hätten, da er ja ehemals Deichhauptmann gewesen wäre. 
II. In Wittenberge.“) 
Im Coupé zwischen Berlin und Wittenberge kam Dr. Hahn 
auf die Idee, zwei Grüße aufzuschreiben für seine Lands- 
leute und in Wittenberge die Unterschrift Bismarcks zu er- 
bitten. 
*) Vergleiche über den Empfang Biesmarcks daselbst mein 
Werk: „Die Ansprachen des Fürsten Bismarck“, Bd. I, S. 172. 
Auf dem Stettiner Bahnhof hatte Bismarck in Erwiderung auf 
die ihm dargebrachten Ovationen am gleichen Tage bemerkt: „Ich 
danke Ihnen für Ihren freundlichen Empfang. Ich möchte Sie 
aber doch bitten, etwas vom Bahnsteig zurückzutreten, wenn der 
Zug anzieht!“ „Bitte, treten Sie zurück; es wäre mir schmerz- 
lich, einen von meinen Freunden missen zu müssen!“ 
**) „Hamburger Nachrichten“ vom 15. und 17. November 
1891, M. A.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.