Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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die preußische Verwaltungspolitik, den Eindruck 
der ersten Reden Caprivis, die Bekämpfung der 
Sozialdemokratie, die Beziehungen zwischen Kai- 
ser Wilhelm U. zu seiner Mutter, Bismarcks 
Denkmal in Berlin, Bismarcks Geschichte von dem 
Scharzhofberger in Kreuznach.“ 
Im Zusammenhang mit seinen Bemerkungen über die 
Undankbarkeit und Falschheit, den Abfall und Verrat einzelner 
bekannter und damals vielgenannter Persönlichkeiten, die 
ihn gleichgiltig ließen, wogegen ihn die stumpfe Teil= 
nahmslosigkeit des gesamten Volkes, vorab des preußischen, 
gegenüber der vollständigen Verkehrung der äußeren und 
inneren Politik mit Sorge erfülle, betonte Bismarck, 
daß er selbst während seiner Amtsführung in Fragen 
der preußischen Verwaltungspolitik, um nicht Krisen herauf- 
zubeschwören, die dem alten Kaiser möglichst hätten erspart 
werden müssen, ganz besonders aber später nach dem 
Tode des Kaisers Wilhelm sich häufig habe müssen über- 
stimmen lassen. „Was mir als ein Hauptgebrechen der jetzigen 
preußischen Verwaltung erscheint, ist die beliebte Besetzung 
der Verwaltungsstellen nach politischen Grundsätzen. Der alte 
preußische Landrat, der seinen Posten bis an sein Lebens- 
ende bekleidete und der Preußen stark gemacht hat, ist ausge- 
storben. Die Landratsstellen befinden sich heute bereits zur 
Mehrzahl in den Händen junger politischer Streber, welche 
dieselben als eine möglichst kurze Durchgangsstation zu höheren 
Posten betrachten, ihren Bezirk oft überhaupt während ihrer 
ganzen Amtstätigkeit nicht genau kennen lernen, dagegen be- 
strebt sind, sich dem Minister tunlichst politisch nützlich zu 
*) Nach Klesers Veröffentlichung in den „Münchner Neuesten 
Nachrichten“ Nr. 367 (1898). Ergänzung des Referats, das ich 
über den Empfang Klesers in meinem Werke: „Fürst Bismarck, 
Tischgespräche und Interviews“, Neue Folge, Bd. I, S. 216 f. 
und Bd. II, S. 376 bis 387 gegeben habe.
	        
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