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Bismarck erzählte dann weiter, wie er nach Berlin ge-
reist sei, dort zuerst eine Pinte von seinem vortrefflichen Port-
wein getrunken und dann noch eine, worauf er den Kongreß
habe eröffnen können. Der Portwein habe es ihm ermög-
licht, sich durchzuarbeiten, und als die Aerzte Einhalt zu
tun versuchten, habe er erklärt: „Das ist das Geschäft,
welches zu besorgen ich bezahlt werde, und ich gedenke es
auszuführen.“ Der Artikel im „New-York Herald“ enthalte
wenig Neues, und man würde die meisten dort erwähnten
Tatsachen in dem Buche von Dr. Karl Wippermann: „Fürst
Bismarck im Ruhestande“ finden.
In Bezug auf jüngste Angriffe gegen ihn erzählte Bis-
marck, daß er nach Sadowa, um Oesterreich zu paralhysieren,
mit den Ungarn und Böhmen Verhandlungen angeknüpft
habe; Klapka habe Preußen einige Dienste geleistet; die
Böhmen hätten nicht auf dasselbe gewartet, sondern seien
von selbst gekommen.
„Napoleon III. hat mir in Paris gesagt, daß er aus
Italien eine mächtige Nation zu machen gedenke. Ich ant-
wortete: Ew. Majestät, da ist ein Mündel, das stärker als
sein Vormund werden kann. — Es ist kein gutes Zeichen, daß
in Italien jetzt so verhältnismäßig unbekannte Leute an der
Spitze der Geschäfte erscheinen. Möge Italien seine Armee
um zwei, drei oder selbst 4 Armeekorps vermindern, die Haupt-
sache ist, daß durch Italiens Freundlichkeit die ganze öster-
reichische Armee für die Ostgrenze frei wird. England wird
dafür sorgen, daß Italien nicht im Mittelmeere zerschmet-
tert wird.
Englands Politik ist durch den Handel mit Helgoland
und die Abtretung Zanzibars nicht geändert worden; trotz-
dem ist seine Freundschaft für eine halbe Million Pfund
Sterling erkauft worden. Es wird für einige Zeit keinen
Krieg geben, die Rüstungen aller Nationen sind unvollstän-
dig, und wenn alle Truppen mit den neuen Gewehren aus-
gerüstet sein werden, wird etwas Besseres erfunden werden.