Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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stets entgegen gegangen sei und nicht eher sich niederließ, als bis 
auch sein Kanzler Platz genommen hatte. „Er war einer der 
liebenswürdigsten und edelsinnigsten Menschen, unterrichtet und 
entschlossen, und er würde, wenn er länger gelebt hätte, die Welt 
in Erstaunen gesetzt haben durch den Konservatismus seiner 
Regierung. Die Herren vom Freisinn irren gar sehr, wenn 
sie ihn als Gesinnungsgenossen nahmen, er wäre vielleicht der 
reaktionärste unter allen Hohenzollern geworden. Er war von 
seiner Sendung tief überzeugt. Nur von der Engländerei 
war er etwas angesteckt. Als wir in den achtziger Jahren 
einen Vertrag mit Rußland schlossen, wonach wir im Falle 
eines englisch-russischen Konfliktes neutral blieben, erfuhr er 
davon und kam eilig zu mir und fragte: Gegen England? — 
Nein, für Deutschland. — Ja, weiß denn England davon? 
Es muß doch davon wissen! — Ich bin dann zum alten Herrn 
gegangen und habe es ihm mitgeteilt. Der schlug die Hände 
über dem Kopf zusammen.“ Auch die Entlassung des Hof- 
marschalls von Liebenau wurde erwähnt („Wären Sie mein 
Minister, so würde ich Sie um Ihr Entlassungsgesuch bitten; 
da Sie mein Hofmarschall sind, so erkläre ich, Sie sind ent- 
lassen“). 
Schlözer berichtete mit Genugtuung die Aeußerung, die 
der Papst, verstimmt über die Unklarheit und Unsicherheit 
in den Absichten des neuen Kurses, einst zu ihm getan hatte: 
Mi manca Bismarck — mir fehlt Bismarck —, und mit leb- 
hafter Ironie wurden auch die Gründe erörtert, aus denen Graf 
Wedel in teilweise Ungnade fiel. 
Von Versailles erzählte Bismarck: „Mit den französi- 
schen Unterhändlern war auch als militärischer Sachverstän- 
diger ein Graf, ich glaube er hieß Hautepoule, gekommen. 
Ich ließ ihm Tee servieren. Als nun die Erregung etwas stieg, 
goß er sich, ohne darauf acht zu geben, immer von neuem 
Rum in die Tasse und trank ihn achtlos aus. Na, sein 
Magen wird wohl ohnehin nicht sehr stark und an solche Ge- 
nüsse nicht mehr recht gewöhnt gewesen sein, wenn man auf-
	        
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