Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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daß die letzte französische Milliarde nicht früher, als vorher 
abgemacht, an Deutschland getilgt würde.“) Dasselbe wurde 
auch der Hofgesellschaft durch Pariser Korrespondenzen und 
Reisende mitgeteilt. Ich hatte dem Grafen Arnim schon am 
2. März einen Vertragsentwurf gesandt, der vollständig den 
Wünschen und Anregungen des Präsidenten Thiers entsprach, 
und ich konnte mir durchaus keinen der Sachlage und unseren 
Interessen entsprechenden Gedankengang klar machen, der 
Arnim bewogen haben sollte, vom 2. bis 12. März die Ver- 
handlungen gar nicht vorrücken zu lassen. Als nun aber 
jene Pariser Nachrichten eingegangen waren, handelte ich mit 
großem Nachdruck. Ich verlegte schon am 12. März die Ver- 
handlungen nach Berlin und führte sie hier mit dem fran- 
zösischen Botschafter Gontaut-Biron persönlich weiter. Be- 
reits am 15. März erfolgte die Verständigung und der Ver- 
tragsabschluß. Graf Arnim erhielt — natürlich nicht zu 
seiner Freude oder zur Stärkung seines Selbstgefühls — 
erst von der vollendeten Tatsache telegraphische Mitteilung. 
Eine erhebliche Verstärkung erhielt die Glaubhaftigkeit 
der Berichte über geheime Spekulationsverbindungen des 
Grafen Arnim mit dem Baron Hirsch — solche Leute können 
von ihren hohen Verbindungen zudem meist nicht gut schweigen 
— durch folgende Tatsache. Als der Kaiser Wilhelm gegen 
Ende Februar 1874 (am 22.) Arnims Abberufung von Paris 
in Allerhöchster Ordre verfügt hatte, da war ich höchst 
erstaunt, zu hören, daß der Graf nun seine Versetzung als 
Botschafter nach Konstantinopel erbitte — obwohl ihm nicht 
weniger als alle Eigenschaften für diesen Posten abgingen 
und alle dazu nicht gehörigen Mängel anhafteten. Dennoch 
aber gewährte ich auch diese Bitte des Herrn. Das Nätsel 
der Sehnsucht Arnims nach Konstantinopel erfuhr freilich 
gleich darauf eine seltsame Aufhellung durch die Nachricht, 
daß auch der Baron Hirsch nach Stambul übersiedeln wolle, 
*) D. h. nicht vor dem 1. März 1875.
	        
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