Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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um dort seine großen türkischen Eisenbahnunternehmungen ins 
Reine zu bringen. Am 19. März war Graf Arnim, seinem 
eben erwähnten Wunsche gemäß, zum deutschen Botschafter 
in Konstantinopel ernannt worden — und nun stellte er 
plötzlich das verblüffende Verlangen, wieder von dort zurück- 
versetzt zu werden. Dieses Verlangen wurde freilich dadurch 
sehr durchsichtig, daß — der Baron Hirsch seine Uebersiede- 
lung nach dem Goldenen Horn vorläufig wieder aufgegeben 
hatte. 
Diesen schweren Verdacht habe ich in dem späteren Prozesse 
gegen den Grafen Arnim gar nicht vorgebracht und unter 
Beweis gestellt, so wenig wie andere schwere Anklagen, für 
die ich die vollen Beweise hatte. Ich wollte durch mein ge- 
richtliches Vorgehen gegen Arnim ihn nur dazu zwingen, die 
von ihm unbefugt mitgenommenen Bestandteile der Pariser 
Botschaftsakten, deren Rückgabe er beharrlich verweigerte, 
herauszugeben, und dadurch für alle Zukunft die nötige 
Ordnung im Dienst erhalten, was ich außerdem auch durch 
den bekannten sogenannten Arnim-Paragraphen in der Straf- 
gesetzbuchnovelle verfolgte. Schon die erste Strafe, die das 
Gericht gegen Arnim im ersten Prozesse aussprach, neun 
Monate Gefängnis, hielt ich für viel zu hoch und streng. 
Seine Verurteilung zu fünf Jahren Zuchthaus vollens im 
zweiten Prozesse war mir unfaßbar. Eine Begnadigung aber, 
die ich gern beantragt und sicher erreicht hätte, war un- 
möglich, weil Arnim flüchtig war und die Urteile in con- 
tumacium gegen sich hatte ergehen lassen.“ 
Blum: „Die nationalliberale Partei steht vor einer großen 
und folgenschweren Entscheidung. Sie muß sich betreffs der den 
Reichstag jetzt beschäftigenden Militärvorlage entscheiden, sie 
muß dem Vaterlande gewähren, was sie für notwendig er- 
achtet zur Erhaltung und Vervollkommnung seiner Wehr- 
kraft, wenn auch mit tunlichster Schonung seiner Bürger in 
Bezug auf Opfer und Lasten.“
	        
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