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Nun zu Rußland. Man schildert uns dasselbe iummer
so, als ob dort nahezu die ganze Bevölkerung in blindem
Ungestüm einen Krieg mit Deutschland verlange. Aber wer
will denn eigentlich in Rußland den Krieg? Der Zar nicht.
Denn er ist ein bedächtiger Herr, der nichts mehr liebt, als
seinen ruhigen, bequemen Hausfrieden, so lange er ihn nur
haben kann. Das russische Volk in seiner ganz überwäl-
tigenden Mehrheit will den Krieg auch nicht. Es sind nur
drei Elemente, welche in Rußland zum Kriege hetzen: die
Presse, die Polen und die Juden. Die Presse nur insoweit, als
sie vom Auslande, von Polen und Juden beeinflußt ist, oder
von Polen und Juden bedient wird. Die Seele aller Kriegs-
hetzerei in Rußland sind aber die Polen. Und nicht etwa
deshalb, weil sie meinen, daß Rußland in dem Kriege siegen
werde, sondern weil sie denken, daß Rußland geschlagen und
zerschlagen würde, und es dann den Polen möglich werde,
ihr Polentum wieder aufzurichten. Die Juden, welche in der
russischen Presse und sonst in das Kriegsgeschrei mit ein-
stimmen, tun dies aus demselben Grunde, wie die Polen:
ihnen geht es in Rußland schlecht, und sie hoffen, daß, wem
es Rußland im Kriege schlecht ergeht, es dann den russischen
Juden besser gehen werde.
Wie viele Polen in der russischen Presse, in hohen russi-
schen Aemtern, selbst in der russischen Armee sich einzunisten
verstanden haben, das wäre genauerer Forschung wert. Ich
halte ihre Zahl für sehr bedeutend und auch ihren Einfluß.
Viele haben freilich, um sich als Polen unkenntlich zu machen,
ihre Endsilben „owski“ abgelegt. Aber Wannowski z. B.“)
ist ein echter Pole, auch der Chef des russischen General-
stabs — freilich fällt mir augenblicklich sein Name nicht ein
— und selbst der General Gurko entstammt einer poldnischen
Familie Weißrußlands.
*) Der damalige russische Finanzminister, der den Franzosen
den metallischen Beigeschmack der russischen Freundschaft von Kron-
stadt so gründlich beibrachte.