Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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gramm von 16 Seiten, welches er entworfen hatte, um 
meinem Junkertum einige Zügel anzulegen, und war wieder 
voller Mut und Hoffnung. 
Aber ein vierzehntägiger Aufenthalt in Baden--Baden bei 
seiner Gemahlin veränderte seine Stimmung wieder durch- 
aus. Er schrieb mir äußerst niedergeschlagen. Ich reiste ihm 
bis Jüterbog entgegen, dessen Bahnhof damals noch nicht 
fertig war. Als ich ankam, war alles dunkel. Niemand 
wußte Bescheid, nicht einmal ob der König komme. Ich 
setzte mich auf eine umgestülpte Karre und wartete auf den 
Zug, mit dem der König kommen wollte. Der Zug fuhr 
ein. Immer noch kein Licht. Ich lief den Zug entlang — 
niemand wollte vom König wissen. Es war ein gewöhnlicher 
Zug — damals fuhr man noch nicht im Sonderzug, wie 
man's jetzt nennt —, endlich fand ich den König in einem 
Coupé erster Klasse und stieg auf seinen Wink zu ihm ein. 
Er war fast noch gebeugter, nach den zwei Wochen 
Baden-Baden und Augusta, als zuvor. Seine Gemahlin 
hatte ihn beim Rüffel der Weltgeschichte gefaßt. Ich faßte 
ihn beim preußischen Portepee. " 
Ja, was soll denn werden? fragte er mich. Ich sehe 
weit genug von meinem Schlosse, um auf dem Platz davor 
Ihr Haupt fallen zu sehen, und dann fällt das Meinige. — 
Nun, was mich betrifft, Majestät — kann ich mir denn 
einen schöneren Tod denken, als diesen oder den auf dem 
Schlachtfelde? Ich würde dann fallen, wie Lord Strafford, 
und Eure Majestät nicht wie ein Ludwig der Sechzehnte, 
sondern wie ein Karl der Erste. Das ist doch eine ganz 
anständige historische Figur. 
Et après? — fragte er. 
Würden Eure Majestät als Kompagnieführer denn 
Ihre Kompagnie im Gefecht im Stiche lassen wollen? fragte 
ich zurück. — 
Nein! rief er, gerade und fest aufspringend.
	        
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