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Damit hatte ich ihn wiedergewonnen. Das preußische
Portepee hatte gesiegt. — So ernst waren jene Tage, und
so viel hat mein hoher Herr für die Grundlage der deutschen
Wehrverfassung gewagt und getan, die jetzt in Frage ge-
stellt wird. s
Und wie denkt man sich diese zweijährige Dienstzeit
Jetzt bilden die Dreijährig-Gedienten unsere Elitetruppe. Diese
Truppe soll in Zukunft zu einer Art von Strafbayern ge-
macht werden — der Herr (Roediger) aus Hessen (er war
eigentlich aus Frankfurt) wird ja von 1850 her den Aus-
druck in Erinnerung haben und verstehen") — in welchem
Ansehen werden diese Leute in Zukunft bei den Rekruten
stehen? Jetzt betrachtet der Rekrut sie mit Achtung, als
die im Dienst Erfahrensten, welche statt der Unteroffiziere
die Rekruten militärisch ausbilden. In Zukunft aber sähe
er in den Leuten, die ihn ausbilden, in den Drejijährigen,
nur Leute mit einer Notae levis macula, Leute, die offen-
bar nur wegen ihres schlechten und straffälligen Verhaltens
länger als zwei Jahre bei der Fahne festgehalten sein können.
Endlich, wie soll die ungeheure Mehrausgabe von wahr-
scheinlich 90 Millionen jährlich, welche die Militärvorlage
erheischen würde, aufgebracht werden? Diese Frage findet
keine Antwort in dem Entwurfe und dessen Begründung.
Eines nur ist gewiß: durch Matrikularbeiträge ist das nicht
zu machen. Die Einzelstaaten sind dazu nicht im stande, und
der bloße Versuch schon, ihnen eine so große Mehrbelastung
aufzubürden, würde eine Mißstimmung im ganzen Reiche her-
vorrufen, die der nationalen Sache äußerst gefährlich wäre.
Die Mängel unserer jetzigen militärischen Einrichtungen
erkenne ich vollständig an. Sie bestehen aber nicht in einer
*) „Strafbayern“ hießen die 1850 in Kurhessen einge-
rückten bayerischen Truppen, welche die löbliche Bestimmung hatten,
die verfassungstreuen Kurhessen durch Masseneinquartierung und
andere Mittel der Ueberzeugung zum „Gehorsam“ gegen ihren
meineidigen Kurfürsten zu zwingen.