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sierung im Osten unterstützen sollte Er lobte dam
Rosebery, beschrieb ihn als eine gute Mischung von Willen
und Vorsicht und meinte, daß er von allen englischen Staats-
männern der bescheidenste und ruhigste in seiner Politik und
Haltung sei.
Auf GEladstone zu sprechen kommend, rühmte Bismarck
seine Beredsamkeit, aber er sei immer wie ein unlenkbares
Pferd gewesen, auf dem mit keinem Zaum zu reiten, auf
das in keiner Weise Verlaß war. „Ich wäre sehr beun-
ruhigt und ängstlich, wenn ein Mann wie Gladstone Deutsch-
land regierte.“
Kissingen, 25. und 26. August 1893.
Unterredung mit dem württembergischen Minister
Freiherrn v. Mittnacht, betreffend die Bismarck
dargebrachten Ovationen, Verhältnis zu Caprivi,
die Fehler desselben, die Kontrolle der Reichs-
regierung durch die berufenen Faktoren, die „Ham-
burger Nachrichten“, die Versöhnung mit dem
Kaiser.“
Mit Bezug auf die ihm von dem Publikum fortwährend
dargebrachten Ovationen bemerkte Bismarck: „Je mehr die
oberen Regionen sich von mir kühl abwenden, desto mehr
erwärmen sich für mich die Massen, ich zahle mit derselben
Münze zurück, und da meine Besucher etwas Politisches von
mir hören wollen, rede ich vor ihnen, ohne übrigens die
Gelegenheit zu suchen, als unabhängiger freier Privatmann.
Persönlich wäre es freilich angenehmer, unpopulär zu sein.
*) „Erinnerungen an Bismarck“ von Mittnacht, S. 46 f.
Dieser war der Gast Bismarcks am 25. August beim abendlichen
Diner und am 26. August bei der Frühstückstafel. Er hatte aber
auch noch andere Unterredungen mit Bismarck außerhalb der
Mahlzeiten.