Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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vor dem Schlosse eine Anzahl Berichterstatter. „Meine 
Herren, wenn Sie gekommen sind, um viel zu sehen, so werden 
Sie ein schlechtes Geschäft machen. Se. Majestät der Kaiser 
hat sich jeden Empfang verbeten und es soll die Umgebung 
hier ganz abgesperrt werden. Ich glaube, daß 14 Gendarmen 
kommandiert sind, Sie werden also fast die ganze Gendar— 
merie des Bezirkes sehen. Die Dekoration, die Sie da 
sehen, ist jedenfalls schon zu viel, es fragt sich noch, ob sie 
nicht wieder abgerissen werden muß.“ 
Als die Herren bemerkten, daß es darum schade wäre, 
erwiderte Bismarck: „Ja, es soll eben nichts gemacht werden.“ 
Darauf gab er den Berichterstattern selbst die folgenden In- 
formationen. „Se. Majestät kommt um 5 Uhr 57 Minuten 
an und gedenkt nach dem Programm um 9 Uhr abends 
nach Wilhelmshaven wieder abzufahren. Der Kaiser wird 
nicht am Stationsgebäude, sondern an dem Wege aussteigen, 
der in unmittelbarer Nähe der Parkpforte das Bahngeleise 
kreuzt. Bei den geplanten Absperrungen wird es also schwer 
werden, viel zu sehen.“ Dann lüftete er die Mütze, ging 
auf den Bahnhof zu, und unterhielt sich mit dem Stations- 
vorsteher über das Arrangement des Schmuckes. Nachdem 
von einem Ende bis zum anderen Alles in Augenschein ge- 
nommen worden war, kehrte er um. Als er wieder an der 
Gruppe der Berichterstatter vorüberkam, rief er ihnen zu: 
„Das ist doch schön, nicht wahr?“ „Hoffentlich, Durchlaucht, 
bleibt es stehen“, bemerkte einer der Herren. Bismarck: „Ja, 
meine Herren, das ist Sache der Eisenbahndirektion, ich habe 
hier nichts zu sagen.“) 
Friedrichsruh, 19. Februar 1894. 
Kaiser Wilhelm II. in Friedrichsruh.“ 
Es verlautete, daß eine politische Unterredung zwischen 
dem Kaiser und Bismarck, ja auch nur eine unter vier Augen 
*S Die „Post“ Nr. 50 vom 20. Februar 1894. 
"*#) Friedrichsruh. Ende Februar 1894 erwartete Bis- 
 
	        
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