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Als man ihm von Kissingen sprach, bemerkte Bismarck:
„Um eine Badereise anzutreten, bin ich nicht mehr gesund
genug.“
Stettin, 16. Juli 1894.
Unterredung mit dem Hauptmann v. Busse bei
der Durchfahrt nach Varzin.
Bismarck: „Mit meiner Gesundheit steht es gut, nur
schlafe ich sehr schlecht; wenn ich von drei Nächten eine schlafe,
so ist das schon viel. Meine neuralgischen Gesichtsschmerzen,
die mich hin und wider, und auch gegenwärtig plagen, werde
ich wohl nicht mehr loswerden. Meiner Frau geht es nicht
gut; sie hat sich wahrscheinlich in Friedrichsruh bei einer
Fahrt im offenen Wagen erkältet, und ihr Befinden macht
mir Sorgen. Dagegen erfreut sich mein ältester Sohn, der
mich bis Berlin begleitet hat, der besten Gesundheit; er ist
in Schönhausen besser eingerichtet, wie ich in Friedrichsruh.
Am meisten freuen mich die vergnügten Gesichter von jung
und alt, die ich auf meiner Reise überall erblicke. Sprechen
Sie doch bitte auch Ihren Kameraden, die zu meiner Be-
grüßung hier erschienen sind, meinen Dank für die mir kr-
wiesene Aufmerksamkeit aus.“
Als die Rede auf die militärische Stellung Bismarcks
kam, bemerkte er: „Ich habe noch fünfunddreißig
Vordermänner, aber avancieren werde ich nicht mehr.
Alle meine Altersgenossen sterben um mich weg, und ich
allein bleibe übrig.“
Auf die Bemerkung von Busses, daß Stettin in den
letzten Jahren sehr verschönert worden sei, und daß Bismarck
es sich doch einmal ansehen möchte, erwiderte er, daß er das
sehr gern tun würde, wenn nur seine Kräfte ausreichten.
Varzin, 28. Juli 1893.
Ansprache beim Erntefest. .
Bismarck: „Ich danke Euch für die mir in den gehörten
Ansprachen bewährte Anhänglichkeit. Da die Ernte nun in