Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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näher stehen. Ich habe dieses konservative Strebertum am 
eigenen Leibe bei meiner Verabschiedung erfahren. Die 
schweigende und reservierte Haltung, welche die konservative 
Partei damals einnahm, hat doch nur auf der Hoffnung 
beruht, daß nun endlich doch jeder etwas werden oder für 
sich und seine Angehörigen etwas erreichen könne, was bis 
dahin zu erreichen nicht möglich gewesen ist. Mancher hat 
geglaubt, daß er nun endlich den blauen Brief erhalten werde, 
der ihm seine Berufung ins Ministerium anzeigt. Fünfund- 
neunzig vom Hundert der konservativen Fraktion sind an 
dieser Haltung unschuldig, aber die übrigen fünf v. H. 
Streber beherrschen die Fraktion und verfolgen persönliches 
Interesse. Der ganze Ansturm, wie er jetzt in der demo- 
kratischen Presse gegen die Junker stattfindet, ist ebenso unge- 
rechtfertigt, wie die von derselben Seite ausgehenden An- 
griffe auf die Landwirtschaft und die an derselben beteiligten 
Besitzer und Bauern. Junker und Bauern haben heutzutage 
nur den einen Wunsch, die Landwirtschaft lebensfähig zu 
erhalten, und diesem Wunsche kann die Berechtigung nicht 
abgesprochen werden.“ 
Friedrichsruh, März 1897. 
Unterredung mit einem Freunde der „Neuen Freien 
Presse“, betreffend die Emser Depesche, die fran- 
zösische Kriegserklärung, kein Nachgeben Preußens, 
die Versailler Mission Ledochowskis, Italiens Hal- 
tung 1870 bis 71, die Annerion Belgiens durch 
Frankreich, die Lage nach dem Kriege von 1870, 
Fürst Gortschakow, die Entstehung des deutsch- 
österreichischen Bündnisses.“ 
Das Gespräch wendete sich dem deutsch-französischen Kriege 
zu, und zwar aus Anlaß einer Bemerkung, die Bismarck in 
*) „Neue Freie Presse“ Nr. 11713 vom 1. April 1897.
	        
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