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hängt. Im Laufe der Unterhaltung erbat sich der König
von Bismarck dessen Portrait mit Unterschrift, worauf dieser
sich Feder und Tinte bringen ließ und seinen Namen auf
eine Photographie schrieb; aber diese stellt den Fürsten in
Zivilkleidung dar und die Wünsche des Königs gingen dahin,
eine Photographie desselben in Uniform zu erhalten. Von
den darauf herbeigeholten Bildern reichte Bismarck dem Könige
eines, welches ihn „in full dress“, wie er sagte, wiedergab
nämlich in Kürassieruniform mit dem Stahlhelm, aber der
König griff nach der anderen, die ihn in General-Interims-
uniform und unbedeckten Hauptes zeigte. Diese sei „claerer“,
meinte der König.
Nach eineinhalbstündigem Aufenthalte rüsteten sich der
König und sein Gefolge wieder zur Rückreise nach Hamburg.
Bismarck geleitete seinen Gast bis zum Bahngeleise.)
Friedrichsruh, September 1897.
Außerungen nach einem Gewährsmann der „Leip-
ziger Neuesten Nachrichten“, betreffend Bismarcks
ehemalige Fertigkeit im Pistolenschießen, Eindruck
bei der Veröffentlichung seiner Familienbriefe, den
Grafen Herbert, Deutschlands Reichtum an statt-
lichen und fürstlichen Persönlichkeiten.“
Bismarck: „In meiner Jugend war ich ein trefflicher
*) Gespräche Bismarcks nach den „Dresdner Neuesten Nach-
richten“ vom 4. August 1898 in meinem Werke: „Fürst Bismarck
Neue Tischgespräche und Interviews“, Bd. II, S. 441. Zu
ergänzen wäre noch folgende Stelle: „Auch Harden sei indiskret
gewesen. Aeußerungen wie die über die Kaiserin Augusta (a. a. O.,
Rd. II. S. 489) seien doch rein privater Natur und es sei un-
geschickt, ihm mit solchen Veröffentlichungen Unbequemlichkeiten
zu bereiten. Hier gaben namentlich die Damen ihrem Ungehalten-
sein über die Indiskretionen Ausdruck.“
"“) Penzler a. a. O., Bd. VII, S. 365.