Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Beteiligten als zweifellose Reichsinteressen anerkannt werden, 
also z. B. der Kampf gegen gemeinschaftliche Gegner ohne 
Präjudiz für die spätere Ausfechtung derjenigen Differenzen, 
welche die Programme der einzelnen Bundesgenossen von 
einander scheiden. 
Die Uebereinstimmung in Betreff dessen, was sie 
wollen, zwischen den staatserhaltenden Fraktionen herzustellen, 
muß mithin als die erste Aufgabe derjenigen Politiker und 
Parteiführer betrachtet werden, welche den ernstlichen Willen 
haben, die Verworrenheit und die Misere unserer heutigen 
parlamentarischen Zustände zu beseitigen. Aber leider sind 
die staatserhaltenden Fraktionen bisher viel eifriger bemüht, 
die Punkte aufzusuchen, in denen sie uneinig sind, als diejenigen, 
über welche Einigkeit herrscht. Für Auseinandersetzungen über 
ernstere Punkte würde sich doch leicht eine gefahrlose und 
schickliche Zeit finden, wenn es den vereinigten Bemühungen 
erst gelungen ist, die Sozialdemokratie, die schwerste Be- 
drohung unserer Zukunft, unschädlich zu machen und auch 
das in Fesseln zu legen, was sich neuerdings im Deutschen 
Reiche an subversiven Tendenzen klerikaler, demokratischer, 
partikularistischer oder gar ausländischer Natur wieder stärker 
zu regen begonnen hat.“ 
Bei einer anderen Gelegenheit fügte Bismarck ergänzend 
hinzu, daß eine solche Kooperation der staatserhaltenden Par- 
teien aber allein wohl auch kaum ausreichen würde, um die 
Zustände zu bessern! „Auch von der anderen Seite, von 
der Regierung her, muß geholfen werden. Das Hindernis, 
im Reichstage zu einer festen Majorität zu gelangen, liegt 
doch nicht einseitig in der Verschiedenheit der Interessen der 
Parteien und ihrer Konkurrenz unter einander. Ohne feste 
Stellungnahme der Regierung ist weder im Reichstage noch 
im preußischen Abgeordnetenhause die Bildung einer zuver- 
lässigen Mehrheit der staatserhaltenden Parteien ausführ- 
bar. Aus eigenem Vormögen haben die einzelnen Fraktionen,
	        
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