Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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den Fürsten heimsuchte, war für ihn fast noch unerträglicher 
als der Schmerz am Bein. 
Aus der Fassung der Friedrichsruher Notiz, wie sie in den 
„Hamb. Nachr.“ veröffentlicht wurde, ging ein gewisser Un- 
mut darüber hervor, daß die Freunde des Fürsten seine ge- 
sundheitliche Widerstandsfähigkeit überschätzten und die Krank- 
heit, an der er z. Zt. zu leiden hatte, unterschätzten. Im 
Zusammenhange damit äußerte er: „Meine Freunde wollen 
mich immer gesund wissen, es ist aber doch keine Schande, 
mit 83 Jahren krank zu sein.“ 
Daß Bismarck in seinem jetzigen Zustande verhältnismäßig 
selten dazu kam, sich mit den politischen Tagesfragen ein- 
gehender zu befassen, versteht sich von selbst. Auch bei den 
Besuchen, die neulich vom Kaiser und vom Prinzen Hein- 
rich gemacht worden waren, war von Politik wenig die Rede.) 
*) Obgleich die ferneren Aeußerungen über Friedrichsruh 
höchst vorsichtig gefaßt sind, so mögen sie doch hier ihren Platz 
finden. „Was die Stellung Bismarcks zur chinesischen Expedition 
betrifft, so ist er jedenfalls für eine energische Durchführung 
derselben, nachdem die Sache einmal in Angriff genommen. Aber 
es würde wohl zu weit gehen, wenn man annehmen wollte, 
er ließe sich irgend eine, wenn auch nur moralische Mitver- 
antwortlichkeit für das Vorgehen Deutschlands in Kiaotschau auf 
Grund der Besuche auferlegen, die ihm gemacht worden sind. 
Er hat, als die Kiagotschau-Angelegenheit zuerst auftauchte, und die 
Besprechung darüber in der Presse in Fluß geriet, die Ausein- 
andersetzungen darüber entweder ganz überschlagen, oder sie doch 
nur höchstens eines flüchtigen Blickes gewürdigt. Andererseits darf 
aus dem Umstande, daß die „Hamburger Nachrichten“ im großen 
Ganzen der deutschen Besitzergreifung an der chinesischen Küste 
und der Mission des Prinzen Heinrich zugestimmt haben, und 
ohne Schwankung dieser ihrer Haltung treu bleiben, unbedingt 
darauf geschlossen werden, daß Bismarck, wenn er auch keine 
persönliche Mitverantwortung für den Lauf der Dinge über- 
nehmen kann und will, sich doch auch nicht ablehnend verhält; 
sonst würden, nach früheren Vorgängen zu schließen, die „Ham- 
burger Nachrichten“ längst einen Wink erhalten haben, ein
	        
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