Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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von den Offizieren des 2. Garde-Grenadier-Regimentes z. F. 
— bei dem Bismarck seit dem Jahre 1888 à la Suite ge- 
führt wurde — gewidmete Ehrengabe (Grenadier in der 
Uniform von 1813) zu übergeben. Er meldete sich um 9 Uhr 
früh und gab, nach Anmeldung bei Schweninger, Geschenk 
und Brief ab. Während er noch im Vorzimmer auf Be- 
scheid wartete, kam der Kammerdiener Bismarcks, der in 
Silaff einen Landsmann aus der Gegend von Varzin (aus 
Schlawe in Pommern) entdeckte; hiervon machte der Kammer- 
diener Bismarck beim Aufstehen Meldung. „Wenn es ein 
Landsmann ist, muß ich ihn auch sehen.“ Als Silaff, ein 
breitschultriger Mann von 1,855 Meter Größe, eintrat, rief 
Bismarck: „Donnerwetter, die Pommern sind doch alle 
stramme Kerle.“ Darauf winkte er den Feldwebel heran, 
hieß ihn sich setzen, während er das Geschenk ansah und das 
Begleitschreiben las. In der Zeit, in der das Antwort- 
schreiben verfaßt wurde, erkundigte er sich nach dem Regi- 
ments-Kommandeur, Kompagnie-Chef usw., sowie nach den 
näheren Verhältnissen des Feldwebels und äußerte sich dem- 
nächst auch noch über die ihn quälenden Gesichtsschmerzen, die 
er nun 43 Jahre ertrage; „jetzt ist auch noch in den Beinen 
die Gicht hinzugekommen, aber der Oberkörper ist noch gesund, 
vorläufig sterbe ich noch nicht.“ — — 
Als das Antwortschreiben fertig war, ließ er eine Ka- 
binett-Photographie (Brustbild in Uniform) bringen, die er 
mit Datum und Unterschrift versah und dem Feldwebel als 
Andenken übergab. Mit einem Gruß an den Kommandeur 
und das schöne stolze 2. Garde-Regiment z. F. war Silaff 
entlassen. Als er aufstand und vor Bismarck strammmili- 
tärische Haltung annahm, nickte dieser mit dem Kopfe und 
sagte: „Kommen Sie her und schütteln Sie mir zum Abschied 
noch recht kräftig die Hand.“
	        
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