Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Ozeans am Platze sein mögen, in England sollte man sie nicht 
anwenden. England ist im Grunde doch ein aristokratisches 
Land — das Wort im guten Sinne genommen — und wer 
England liebt, muß wünschen, daß es das bleibe.“ 
188. 
Unterredung mit Rottenburg, betreffend die Her- 
beiführung einer Spaltung in der Zentrums- 
partei.“ 
Rottenburg: „Wäre es nicht vielleicht möglich, die Kraft 
des Zentrums durch eine Sezession zu brechen?“ 
Bismarck: „Das Zentrum ist keineswegs ein homogenes 
Gebilde. Wenn die Mitglieder der Partei auch in religiösen 
Fragen einig sind, so zeigen sich doch starke Differenzierungen 
in politischer Hinsicht. Einige unter ihnen sind reine Demo- 
kraten, andere huldigen konservativen Anschauungen. Das 
trifft besonders für den größten Teil der früheren Ange- 
hörigen der Armee zu, wie beispielsweise den Freiherrn 
v. Schorlemer. Das Portepeegefühl kommt bei ihnen immer 
wieder zum Durchbruch. Und nicht nur das! Auch die Ver- 
schiedenheit der sozialen Gewohnheiten bildet ein trennendes 
Moment zwischen den Mitgliedern des Zentrums. Sie muß 
sich im täglichen Verkehr besonders stark geltend machen. Ich 
kann nicht glauben, daß Mämer, die wie Schorlemer oder 
Franckenstein an vornehme Umgangsformen gewöhnt sind, zu 
gewissen Zentrumsmännern auf die Dauer nähere Beziehun- 
gen aufrecht erhalten mögen. Endlich muß auch zwischen 
den verschiedenen Elementen des Zentrums eine Meinungs- 
verschiedenheit über die Wahl der Mittel herrschen, die im politi- 
schen Leben zulässig sind. Unmöglich kann die Arbeit der sogen. 
*) Vergleiche das in dem Verlage von Friedrich Cohen 
erschienene Buch von Professor Goetz in Bonn: „Das Zentrum 
eine konfessionelle Partei.“
	        
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