kriegerische Verwicklungen mit Rußland gehabt hätte. Der
Minister der öffentlichen Bauten Maybach bezeichnete meinen
Rücktritt als ein Unglück für die Sicherheit des Landes und den
Frieden Europas, jeder mögliche Versuch, ihn abzuwenden,
sollte gemacht werden. Unter diesen Umständen glaubte er,
daß die Minister ihre Aemter Seiner Majestät zur Verfügung
stellen sollten, und er wenigstens sei entschlossen, dies zu tun.
Der Landwirtschaftsminister erklärte, daß, wenn ich überzeugt
wäre, daß mein Rücktritt an höchster Stelle gewünscht würde,
mir dieser Schritt nicht abgeraten werden könne. Aber auf
jeden Fall würde das Ministerium dann zu erwägen haben,
welche Schritte es zu ergreifen habe.“)
Berlin, 17. März 1890.
Abends. Unterredung mit dem Chef des Zivil-Kabinetts
Lucanus, betreffend den Wunsch des Kaisers, das Bismarck'sche
Entlassungsgesuch noch im Laufe desselben Tages vorgelegt
zu erhalten.“)
*) Nach der in London erschienenen englischen Ausgabe
der Tagebuchblätter von Moritz Busch.
"“*) Penzler, Fürst Bismarck nach seiner Entlassung, Bd. II.,
S. 206. Die oben S. 53 Note “) zitierte „Westdeutsche Allgemeine
Zeitung“ gibt von dieser Unterredung folgendes Bild. „Am
selben Tage erschien Lucanus mit dem direkten Befehl des Kaisers?
an Bismarck, bis zu einer bestimmten Stunde dem Kaiser sein
Entlassungsgesuch zu unterbreiten. Der Kaiser hatte dem Fürsten
Bismarck antragen lassen, ihn zum Herzog von Lauenburg zu
machen, worauf Bismarck erwiderte, das hätte er schon lange
werden können, wenn sein Streben darnach gestanden hätte.
Der Abgesandte des Kaisers glaubte dem Fürsten die Versicherung
geben zu können, der Kaiser mache sich verbindlich, daß dem
Fürsten zur Ermöglichung einer standesgemäßen Führung des
Herzogsranges eine Dotation bewilligt werde. Der Fürst wies
auch das in der bestimmtesten Form zurück, indem er meinte,
er habe doch eine solche Laufbahn hinter sich, daß man ihm
nicht zumuten könne, dieselbe dadurch zu beschließen, daß er einer
Gratifikation, wie sie eifrigen Postbeamten zu Neujahr zu teil