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Friedrichsruh, Sommer 1890.
Unterredung mit dem amerikanischen Eisenbahn-
unternehmer Hilgard Villard, betreffend Bismarcks
Boykottierung, Prof. Schweninger, Villards Wirk-
samkeit in Amerika, die Stadt „Bismarck“ in
Dakota, Bismarcks Entlassung, einen Besuch Ame-
rikas, das Schicksal der Vereinigten Staaten von
Nordamerika, das allgemeine direkte Stimmrecht in
Deutschland und die Sozialdemokratie, Karl
Schurz, die Seßhaftigkeit in einem bestimmten
Staate keine gute Vorbedingung für die Wahl
ins Parlament, verschiedene Reminiszenzen.“)
In Friedrichsruh angekommen, wurde Villard in ein ge-
räumiges Gemach in der zweiten Etage geleitet; er schickte
sich eben an, Toilette zu machen, als er feste Tritte sich der
Der Fürst blieb stehen und ließ es sich lächelnd gefallen, von den
ausnahmslos sehr hübschen Damen umzingelt und begrüßt zu
werden. Eine derselben überreichte ihm ein prachtvolles Bouquet
aus Maiglöckchen und Rosen, welches der Fürst entgegennahm
und sichtlich erfreut in der erhobenen Hand trug. Er dankte den
Damen freundlichst, gab jeder einzeln die Hand und sprach wohl
fünf Minuten mit ihnen. Dann ging er in Begleitung der
Damen weiter bis zum Halteplatze für Fuhrwerke, wo mittler-
weile seine Gemahlin mit zwei anderen Damen in der Equipage
sitzend angekommen war, und den Zug erwartete, um nach Ham-
burg zu fahren. Der Fürst trat sofort an den Wagen heran und
hielt den Damen das duftende Bougquet entgegen.
*) Während seines zweijährigen Aufenthaltes in Berlin
hatte Villard nicht die Bekanntschaft Bismarcks gemacht. (Un-
günstige Meinung über denselben.) Zu Anfang des Sommers 1890
wurde Villard von seinem Schwager, dem bayerischen General
v. Xylander dem Professor Schweninger vorgestellt, noch am
gleichen Tage richtete er ein Schreiben an Bismarck, worauf die
Antwort eintraf, daß er allezeit dem Fürsten willkommen sei; er
möge die Zeit selbst bestimmen und dann einige Tage bei ihm
zubringen. Villard reiste innerhalb 48 Stunden nach Friedrichs-
ruh ab. Das obige Referat ist dem 1907 in Uebersetzung in das
Deutsche erschienenen Lebenserinnerungen Villards entnommen.