Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Tür nähern hörte. Im nächsten Augenblick stand Bismarck 
auf der Schwelle, hochaufgerichtet, schwarz gekleidet, den 
Schlapphut auf dem Kopfe, dieselbe Kleidung, in welcher 
der Fürst Lenbach zu seinem besten Porträt saß, — einen 
dicken Spazierstock in der Rechten und gefolgt von zwei 
mächtigen dänischen Doggen. Bismarck hieß Villard herzlich 
willkommen und als sich dieser entschuldigte, daß er in Hemds- 
ärmeln sei, und dem Fürsten die nasse Hand wohl nicht reichen 
könne, sagte er: „Beendigen Sie nur Ihre Toilette. Ich 
werde mich setzen und wir können uns unterhalten, während 
Sie sich fertig waschen und ankleiden.“ 
Einer der Hunde, unzweifelhaft ermutigt durch die 
freundlich gesprochenen Worte seines Herrn, näherte sich Vil- 
lard, richtete sich auf und legte seine Pfoten auf die Schultern 
des Gastes und versuchte ihm das Gesicht zu lecken. „Da 
haben Sie eine zweite herzliche Begrüßung,“ bemerkte Bis- 
marck und rief den Hund zurück. „Es freut mich wirklich, 
daß Sie gekommen sind, erstens, weil Sie ein Deutscher sind, 
der es im Auslande zu einer hohen Stellung gebracht hat, 
ein Erfolg, für welchen ich stets besondere Bewunderung habe, 
da ich weiß, wie schwierig es ist, ihn zu erzielen, und zweitens, 
weil ich Gesellschaft liebe, und weil Sie der einzige Besuch 
sind, Schweninger ausgenommen, den ich seit einer Woche 
empfange. Ja, es ist so, wie ich sage. Tatsächlich stehe ich 
unter einem förmlichen Bonykott. Seitdem ich entlassen 
worden bin, scheut sich jedermann, zu mir zu kommen, aus 
Furcht, das Mißfallen dessen zu erregen, der mich entlassen 
hat. Früher wurde es mir schwer, die Leute von mir fern 
zu halten. Jedermann wollte mich sprechen, besonders die 
Beamten, die meine Protektion brauchten, jetzt aber wagt 
sich keiner von ihnen zu mir heraus, aus Furcht, sein Name 
könnte in den Zeitungen erscheinen, und der Kaiser würde 
lesen, daß dieser oder jener mich besucht hat. Ich weiß, daß 
Leute täglich hier vorüberfahren, die noch vor wenigen Mo- 
naten ebensowenig gewagt haben würden, Friedrichsruh zu
	        
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