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Preußische Gesetzsammlung
— Nr. 31. —
Inhalt: Jagdordnung, S. 207. — Bekanntmachung der nach dem Gesetze vom 10. April 1872 durch
die Regierungsamtsblätter veröffentlichten landesherrlichen Erlasse, Urkunden usw., S. 233.
(Nr. 10833.) Jagdordnung. Vom 15. Juli 1907.
Wir Wilhelm), von Gottes Gnaden König von Preußen rc,
verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags, für den ganzen
Umfang der Monarchie mit Ausschluß der Provinz Hannover, der Hohen-
zollernschen Lande und der Insel Helgoland, was folgt:
Erster Abschnitt.
Amfang des Jagdrechts.
SI.
Jagdbare Tiere sind:
a) Elch-, Rot-, Dam-, Reh= und Schwarzwild, Hasen, Biber, Ottern,
Dachse, Füchse, wilde Katzen, Edelmarder;
b) Auer-, Birk= und Haselwild, Schnee-, Reb= und schottische Moor-
hühner, Wachteln, Fasanen, wilde Tauben, Drosseln (Krammets-
vögel), Schnepfen, Trappen, Brachvögel, Wachtelkönige, Kraniche,
Adler (Stein-, See-, Fisch-, Schlangen-, Schreiadler), wilde Schwäne,
wilde Gänse, wilde Enten, alle anderen Sumpf= und Wasservögel mit
Ausnahme der grauen Reiher, der Störche) der Taucher, der Säger,
der Kormorane und der Bleßhühner.
82.
Das Jagdrecht steht jedem Eigentümer auf seinem Grund und Boden zu.
Eine Trennung des Jagdrechts von Grund und Boden kann als dingliches
Recht künftig nicht stattfinden.
3.
Das Jagdrecht darf nur ausgeübt werden auf Jagdbezirken (Eigenjagd-
bezirken und gemeinschaftlichen Jagdbezirken) und auf Grundflächen, die Eigen-
jagdbezirken angeschlossen oder gemeinschaftlichen Jagdbezirken zugelegt sind.
Gesetzsammlung 1907. (Nr. 10833.) 4s
Ausgegeben zu Berlin den 27. Juli 1907.