Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1806. (1)

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(Die Herstellung der Straßen betreffend.) 
Die von Seiner königlichen Majestät un- 
term 13. May des laufenden Jahres, wegen 
der Herstellung der Straßen, und besonders 
wegen der Konkurrenz der zu München be- 
fendlichen Pferdebesitzer erlassenen allerhöchsten 
Verfügungen werden zur allgemeinen Wissen- 
schaft und Nachachtung hiemit bekannt ge- 
macht. München den aa. Junius 1806. 
Königliches General-Landes- 
Kommissariat. 
Frepherr von Weichs. 
- von Schmbger. 
Wir Maxrximilian Joseph, 
von Gottes Gnaden König von Baiern, 
des heil. römischen Reichs Erzpfalzgraf, 
Erztruchseß, und Kurfürst. 
Das General-Landes-Kommissariat er- 
hält hiedurch den Auftrag, die in den Anla- 
gen bezeichneten Bitesteller bescheiden zu lassen, 
daß ihren Gesuchen nicht willfahrt werden 
könne, weil (außer dem in der gedruckten 
Auoschreibung vom 7. des vorigen Monats 
bereits angeführten Hauptgrunde) 
a) dieselbe die öffentlichen Straßen benüten, 
ohne daß sie im Innern des Landes ein Weg- 
geld bezahlen; 
b) wenn auch einige daron die Mänat-An- 
lage mit 24 kr. erlegen, diese in keinem Ver- 
hältniße mit der Abnützung der Straßen stehetz 
P) bey der für die Städte unterm 3. des 
vorigen Monats angeordneten Konkurrenz 
zur Beyfuhr des Straßen Materials der bil- 
lige Grundsaß angenommen ist, daß diejeni- 
gen, welche die Straßen benützen, auch zu ih- 
rer Unterhaltung hinreichend beytragen müssen; 
d) weil die Seaatskasse diejenigen Aus- 
gaben, welche die Straßen und Brücken be- 
därfen, nicht bestreiten kann; da der Fuhr- 
und Arbeitslohn seit dem Jahre 1765, als 
die Mänat -Anlage mit 24 kr. festgesetzt 
wurde, um das Dreyfache gestiegen sind; 
e) der Landmann weit mehr Vorspann ges 
leistet hat, als die Pferdbesitzer in München; 
folglich schon die Billigkeit dafür spricht, daß 
auch die letztere zur Herstellung der Straßen 
durch unentgeldliche Beyfuhr des Materials 
beytragen; 
f) schen in den ehemaligen Zeiten Jeder- 
mann zu dergleichen Arbeiten beygezogen wor- 
den ist; und endlich 
g) weil die Staatskasse noch unterm r. 
Jänner des laufenden Jahres 6oeco fl. be- 
zahlt hat, um diejenigen Reitpferde, welche 
von der österreichischen Armee in München 
requirirt worden sind, zu stellen. 
Wir hätten daher von Unsern getreuen 
Bürgern und Einwohnern der Stadt Mün- 
chen, statt der beykommenden Biteschriften, 
vielmehr die größte Bereitwilligkeit zu der sehr 
unbedeutenden Beyfuhr von 10 Kieshaufen 
auf sedes Pferd erwartet. 
Das General-Landeskommissariat hat daher 
die Verfügung zu treffen, damit die Vorspanns= 
Kommission die zweckdienlichen Mirtel zur 
Beyfuhr des Straßenbau-Materials vor der 
Heuärndte auf Verlangen der Spezial-Stra- 
Henbau-Konkurrenz-Kommission in Ausfüh= 
rung bringe. München den 13. May 2g06. 
Max Josepb. 
Freyherr von Montgelas. 
Auf knigl. allerhbchsten Befehl. 
von Geiger.
	        
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