dieselben (mittelst dentlichen und angenehmen
Vortrages) recht gut zubereitet, vorzulegen.
8. 2.
Der Lehrer kann hierzu die ihm von wiß-
begierigen Kindern gewiß taͤglich gegebenen
Veranlassungen vortrefflich benützen. Je
länger und öfter er sie um sich hat, um so
häufiger werden die Fragen an ihn kommen:
Was ist das? Woher das? Wozu
das? Diese freywilligen Aufforderungen
lassen den günstigsten Zeitpunkr zur Beleh-
rung der kleinen (wenn auch oft bloß neu-
gierigen) Fragen vermuthen.
3.
Sehr zweckmäßig zum Unterrichte über
Maturgegenstände kann und solls der Leh-
rer öfter kleine Unterhaltungen im
Freyen, Spatziergänge, Garten-
Arbeiten u. dgl. mit seinen Schülern ver-
anstalten und vornehmen. Hier ist die ei-
gentliche Schule, um die Natur, und mit-
telst derselben auch den Schöpfer der Natur
kennen und bewundern zu lehren und zu ler-
nen. Hier zeige der Lehrer seinen Kindern
die heilsamen und gefährlichen Kräuter, die
nützlichen und schädlichen Pflanzen, Schwám-
me, und andere Gewächse, die mehr und
minder fruchtbaren Erdarten, die mehr und
minder benützbaren Baum= und Holzar=
ken, Futterkräuter, Getreide: Gattungen,
nebst ihren vortheilhaftesten Bau-, Pflege-
und Gewinnungs-Weisen u. s. w.
-
So oder nie wird der stumpfen Gedan-
kenlosigkeit am wirksamsten vorgebengt, der
35 —
Beobachtungsgeist geweckk, die jugendliche
Aufmerksamkeit und das Nachdenken auf die
Erscheinungen und Erzeugnisse der Natur
gelenkt, die aus deren Unkunde eingewur'
zelten Mißbräuche, Jerthümer und besonders
haus = und feldwirthschaftliche Vorurtheile
mit ihren Wurzeln ausgerottet, und der ge-
meine Mann über die auf seinen zeltlichen
Wohlstand wesentlich einwirkenden Dinge zu
einer vernünftigeren Denkungsart angeleitet.
S. 5.
Aber auch in moralischer Hinsicht
muß der Lehrer den Unterricht über die Na-
turgegenstände fruchtbar zu machen streben.
Die Natur sey ihm die Quelle, aus der er
für seine Schüler srohe Empfindungen des
Dankes gegen den guten Gott, herzerhebende
Gefühle über die Allmacht, Größe und Herr-
lichkeit des Schöpfers, und würdige Be-
griffe und Gedanken über dessen Weltregie-
rung, über den Zweck der ganzen Schöpfung
und die Bestimmung des Menschen ins Be-
sondere herleitet, u. K. Die Natur sey
dem verständigen Kinderlehrer die reiche un-
erschöpfliche Vorrathskammer, aus der er
den Versinnlichungsstoff, die Bilder und
Gleichnisse zur Erklérung übersinnlicher
Dinge und höherer Vernunft oder Glau-
benswahrheiten herhohlt. So werde ihm die
Naturgeschichte eine Stütze seines Religions-
Unterrichtes.
8. 6. ..
Und eben so auch die Naturlehre.
Auch biese behandle er nur in so ferne, als
sie jeder Mensch bedarf, um die alltaͤglichsten
Erscheinungen sich richtig denfen und erklaͤ-