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(Die Pferdekrankheit betreffend).
Im Namen Sr. Koͤniglichen Majestaͤt
von Baiern.
Alle Polizeybehörden empfangen hier-
mit den Austrag, das Publikum über die
wahre bage einer Pferdekrankheit, welche
sich hie und da gedußert hat, nach der bey-
liegenden rhierärzlichen Belehrung zu ver-
ständigen.
München, den 14. Jäuner 1806.
Königliches General-Landes-
Kommissariar.
Reichsfreyherr von Weichs, Präsident.
von Schmöger.
Nachdem seit wenigen Wochen unter
solchen Kriegs= und Bürgerspferden, wel-
che beträchtlichen Strapatzen und großer Ver-
kältung ausgesebt waren, sich eine Krank-
heit dußert, die zwar bisher bey einer ganz
einfachen, aber doch zweckmäßigen Behand-
lung, keineswegs noch gefährliche Folgen
hatte; nichts destoweniger durch Uebersehen,
vorzüglich durch zweckwidriges Benehmen un-
belehrter Viehärzte auf dem platten Lande,
(deren vorzüglichste Waffen gegen alle und
sede Gebrechen immer in Aderlassen oder Pur-
giren und dergleichen bestehen) sohin durch
selbst veranlaßte Hinfälligkeit der erkrankten
Thiere doch dem Kriegs= und Civildienste
ein empfindlicher Nachtheil zugehen könnte,
so beeilet sich die königlich baierische Thier-
arzneyschule das gesammte Dublikum mit der
wahren Beschaffenheit der Krankheir, und
ihrer höchst einfachen Heilungsart (nach wel-
cher schon mehrere hundert erkrankte Pferde
in wenig Tagen wieder dien stbar hergestellr
worden) deßhalb zu unterrichten, damit
nicht etwa diese, in unserer Gegend sich
dußernde, gar nicht gefährliche, und gleich
zu beschreibende Pferdekrankheit mit jener in
der schwäbischen Chronik vom 20. No-
vember rgos, unter dem Artikel Augsburg
vom 13. November angezeigten, höchstgefähr-
lichen Pferdeseuche verwechselt werden möge.
Kenn zeichen.
Die Pferde werden traurig, und ihre
ganze Stellung verräth die größte Matiig=
keit. Die Haare fangen an sich bald mehr,
bald weniger zu sträuben; der Kopf, die Au-
genlieder schwellen an; das Auge selbst wird
trüb, und thränt; der Mund wird heiß,
der Gaumen läuft hoch, bey manchen Pfer-
den bis über die Schneidzähne, an, so,
daß derselbe ganz geschwollen hervorrage,
weßhalb die Kranken alles feste Furter, selbst
ganz kaltes Getränke verscheuen. Der Puls,
und das Athemholen unterliegen weniger Ab-
aͤnderung; nur bey solchen Pferden, die
ohnehin Anlage zur Druͤse (Kehlsucht) ha-
ben, wird das Athemholen mühsam, von
einem versteckten Husten und leichten Fieber
befolget. Der Abgang eines leicht röthlichen
Urins, und der meistens trockene und klein-
gespaltene Mist ist sparsam. Die vier Füße,
vorzüglich aber die hintern, der Schlauch
bey männlichen, die Zitzen bey weiblichen
Thieren fangen an in dem Grade schmerz-
haft zu schwellen, daß schwache Thiere