Full text: Königlich-Baierisches Regierungsblatt. 1808. (3)

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nungen eines Basreliefs oder einer Gruppe; 
der Architekt am Ende des ersten Jahres die 
Restauration eines alten Gebäudes, welches 
ihm von der Akademie aufgegeben wird, am 
Ende des zweiten, die Idee zu irgend einem 
eoffentlichen Gebäude im Grundaufrisse und 
Durchschnitte. 
Der Kupferstecher liesert 20 Abdrücke sei- 
ner Platte. 
XXI. Hilfs-Mittel und AUttri- 
bute der Akademie. 
Da die Künstler bauptsächlich durch das 
praktische Studium dälterer und neuerer Mei- 
ster: Werke gefördert werden, so wollen 
Wir, daß alle Unsere Kunst= Sammlungen 
ihnen jederzeit zur Benüzung und zum Ke- 
piren offen stehen. Jeder Künstler soll, so- 
bald er dazu durch eine von der Akademie 
ertheilte Karte autorisirt ist, auf Unsern 
Gemäblde = Gallerieen zu München und 
Schleißheim jedes Gemählde kopiren kön- 
nen. Von den Vorstehern dieser Institute 
und ihrer eigenen tiebe zu der Kunst erwar- 
ten Wir, dah sie bei der nöcthigen Sorge für 
die Erhaltung der Gemählde zugleich dem 
Künstler jede zur Erreichung seines Zweckes 
erfoderliche Bequemlichkeit verschaffen- wer- 
den. 
Nicht minder sellen alle Künstler zu der 
Kupferstich= und Zeichnungs-Sammlung 
freien Zutritt haben, die Werke, die ste ver- 
langen, sollen ibnen verabfolge, und zu ib- 
rem Studium, jedoch auf dem Kabinekte selbst, 
überlassen werden. 
  
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Indem aber die plastischen Bildwerke des 
Alterthums für das Studium der Formen die 
erste und vovnehmste Schule des Künsilers 
fsind, so soll die Sammlung der Antiken und 
Abgüsse mit der Abademie in unmittelbarer Ver- 
bindung stehen, und wie von Uns bereite früher 
beschlossen worden, als ein unmittelbares 
Attribut derselben betracheet, in ibrem 
Gebaude untergebracht, und der Aufsicht 
des tehrers der Bildhauerkunst als eines 
Mitgliedes der akademischen tehr Anstalt 
Übergeben werden. 
btiterarische Werke, die der Künstler zur 
Hand Haben, und öfter nachschlagen muß, 
z. B. die auo der Architektur, sollen in der 
Akademie aufgestellt und gegenwärtig sepn. 
Doubletten Unserer Hof= und Zentral- 
Bibliotbek von Kupfer-Werken, welche 
Kunst-Darstellungen enthalten, sollen der 
Akademie der Künste verabfolgt, und was 
nicht auf diesem Wege erlangt werden kann, 
allmäblig von der Akademie herbeigeschaft 
werden. 
Ausser den eigentlichen Kunst-Büchern soll 
noch eine Sammlung der vorzüglichsten, klas- 
sischen Dichter alter und neuer, jener in den 
besten vorhandenen Uebersezungen, angeschaft, 
und diese den Zöglingen geliehen werden, 
damit sie sich durch tekture mit dem poetischen 
Geiste, hauptsächlich des Alterthums, vertraut 
machen können, ohne dessen Kenntniß ihnen 
auch die Kunst-Werke selbst, mehr oder weni“ 
ger, unverständlich bleiben würden.
	        
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