92 Koͤniglich-Baierisches o3
Re gierung sbla
tt.
V. Stück. München, Mittwoch den 18. Jänner 1309.
Ainigliche allerhöchste Erklärung
öter die-
konstiturionellen“ Geseis, wodurch Rechte
der Privaten aufgehoben werden.
Wir Maximilian Joseyb,
von Gottes Gnaden König von Baiern.
Wir finden uUne bewogen, zur Einf-rnung.
Kaller irrigen Ansichrn, biedurch im Allge-
meinen geseglich zu erklären, daß bei allen-
Nechrem der Privaten, welche in Folge der-
Konfstirurion des Reiches „„und der: damit
verbundenen Edikte, ohne ausdrückliche Fest-
sezung eines Ersaz= Anspruches, aufgehoben
worden find, die Foderung einer Enrschä-
digung weder, vom. Staate, noch von n anderen
Intertssenten siatt habe.
München den 6. Jänner est
Max Joseph.
Freiherr von Montgelas.
auf koͤniglichen allerhoͤchsten Befthl
der General“. Sekrerä#r
Basmüller.
—
Aufträge.
An sämtliche lebenmänner des Königreiches.
(Die- Aufstellung von Anwälten oder Agenten
zur Insinuation der lehenherrlichen Beschlüsse
betreffend.)
Ministerium der aus wärtigen
. Angelegenheiten
AusBefeblSunerMaiestgtdestning
Dem koͤniglichen Obersten Lebenhofe ist der
Aufenthalt der Vasallen selten mit Zuverlaͤs-
sigkeit hekannt; daher es oͤfters schwet ist,
die lebenberrlichen Beschluͤsse ihnen zu insi-
nuiren und eine Bescheinigung über diese
Insinnationen zu den Akten zu erhalten.
Im dem Edikte über bie tehenverfassung, §.
68, ist zwar verordnet, daß die Vasallen bei
Muthung einen Anwakt zur Instnuation da-
Pler aufstellen sollen, dem ungeachter snd bis-
ber schon Müthungen eingekommen, wobei
dieser Verordnung nicht Folge geleiftet war.
Da dem Obersten tehenhofe auch ausser den
Muehungs= Fällen darau liegt, der Insinug-
tionen seiner' Beschlüsse gewiß zu seyn; #
ergeht Hiemit an sämtliche Vasallen, welche
ausser biesiger Hauptstadt ihr gewöbnliches
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