Full text: Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen auf das Jahr 1915. (99)

(Azetylenverordnung.) 35 
Anlage zu §. 2 
der Verordnung. 
Technische Grundsätze für den Bau von Azetylenanlagen. 
Größe und GBauart der GAzetplenapparate. 
A. Entwickler. 
1. Die Größe und Leistungsfähigkeit der Entwickler muß dem größten Stunden- 
verbrauch an Gas, der nach Maßgabe sämtlicher angeschlossener Verbrauchsstellen 
zu berechnen ist, genügen. 
Die Entwickler müssen soviel nutzbaren Wasserraum haben, daß bei ihrer 
größten Beanspruchung auf jedes Kilogramm zu vergasenden Kalziumkarbids min- 
destens 10 Liter Wasser entfallen. Bei der Herstellung von Azetylengas in Ent- 
wicklern, bei denen das Wasser zum Kalziumkarbid fließt, bezieht sich vorstehende 
Bestimmung auf das Kühlwasser, mit dem der Entwickler zu umgeben ist. 
2. Die Entwickler müssen so beschaffen sein, daß festgestellt werden kann, ob 
genügend Entwicklungs= oder Kühlwasser vorhanden ist. Im Bedarfsfalle muß 
Wasser nachgefüllt werden können, ohne daß nennenswerte Mengen von Gas in 
die Atmosphäre treten. 
3. Die Entwickler müssen so gebaut werden, daß die schädlichen Räume, in 
denen sich vor der Entwicklung von Gas Luft befindet, auf das geringste Maß 
gebracht werden. 
Bei Entwicklern mit mechanisch geregeltem Karbideinwurfe muß letzterer derart 
beschaffen sein, daß nicht plötzlich gesteigerte Mengen von Kalziumkarbid, welche 
außer Verhältnis zur Leistungsfähigkeit der Apparate stehen, einfallen können. Ent- 
wickler, bei denen das Wasser zum Kalziumkarbid fließt, müssen entweder so gebaut 
werden, daß das mit einem Male zufließende Wasser den gesamten Karbidvorrat 
zur Vergasung bringt, oder daß das Entwicklungswasser jeweils nur in einzelne 
Abteilungen (Vergasungskammern) eintreten kann, und daß nach Beendigung der 
Vergasung die Vergasungskammern mit Wasser vollgeschwemmt werden. Jede Ver- 
gasungskammer muß mindestens den doppelten Rauminhalt des darin aufzuspeicheruden 
Kalziumkarbids haben. Feststehende Apparate, insbesondere nach dem Berührungs- 
systeme, die so gebaut sind, daß der Gasbehälter zum Zwecke der Neubeschickung
	        
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