Object: Königlich Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt vom Jahr 1810. (5)

74 Die Dresdener Conferenzen. 1850 
Geschäfte zu wirken. Er fand die freundlichste Aufnahme. Der 
König, nach seinem Herzenszug zu Osterreich, verhieß Alles zu 
thun, was mit dem Interesse Preußens irgend verträglich sei; 
auch in seiner nähern Umgebung überwog in Abwesenheit 
Bunsen's und Radowitz's die Osterreich günstige Stimmung. 
Ebenso zeigte Herr von Manteuffel überall den Wunsch 
schleuniges Einvernehmenszer bewilligte nicht nur sofort die von 
dem Fürsten begehrte Abberufung des diesem viel zu selbstän- 
digen Grafen Bernstorff aus Wien, sondern auch an dessen 
Stelle auf Schwarzenberg's Vorschlag die Ernennung des bei- 
nahe unfähigsten unter den damaligen preußischen Diplomaten, 
eines Grafen Arnim-Heinrichsdorff. Nicht minder zufrieden war 
der Fürst mit der Wahl des zweiten preußischen Bevoll- 
mächtigten für Dresden, des frühern Finanzministers, Grafen 
von Alvensleben-Erxleben, der ihm nach seiner schlechthin con- 
servativen Gesinnung ganz brauchbar erschien. Zu festen Ab- 
reden kam es indessen in Berlin nicht. Der Fürst erklärte 
beim ersten Worte die Übertragung der Executive allein an 
Osterreich und Preußen für unerreichbar, da alle Mittel- 
staaten entschieden dagegen seien, und Manteuffel räumte ein, 
daß man dann suchen müsse, sich über ein Directorium zu 
verständigen. Gegen den Eintritt Gesammtösterreichs in den 
Bund hatte Manteuffel keine Einwendung, erkundigte sich 
aber über den Wechsel im Präsidium und war zufrieden, als 
der Fürst leicht hinwarf, daß er persönlich damit ganz ein- 
verstanden sei. (Er wußte sehr wohl, daß die Königreiche dies 
ebenso wenig wie die alleinige Executive der Großmächte be- 
willigen würden.) So kam der österreichische Staatsmann, 
der besten Hoffnungen voll, nach Dresden zurück. 
Dort wurden nun die Commissionen constituirt, und die
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.