Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1848. (25)

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in die weit zweckmäßigeren flachen Beete eingeführt, eine Baumschule und Obstbaumpflan- 
zung angelegt, mit Anbau des Hopfens, des Mohns, des Repses und der Luzerne den An- 
fang gemacht, eine zweckmäßige Wiesenverbesserung durch Ueberstauung und Compostdüngung 
zur Ausführung gebracht, auch einen vorzüglichen Rindviehstamm auf seinem Gute herange- 
zogen, und durch all dieses ein nachahmungswürdiges, anregendes Beispiel für die Umgegend 
gegeben bat, je 1 des Preises mit 10 Dukaten zugeschieden. 
Außerdem wurden zwei weitere Bewerbed, deren Bemühungen zwar nicht für den eige- 
nen Betrieb und nicht auf eigene Kosten unternommen wurden, in Betracht, daß sie gleich- 
wohl dadurch um die Landwirthschaft ihrer Gegend sich verdient gemacht haben, einer öffent- 
lichen Anerkennung gewürdigt, und zwar: 
1) ver fürstlich Waldburg'sche Rentbeamte Münnich zu Zeil, Oberamts Leutkirch, 
welcher die Bewirthschaftung der seiner Leitung übergebenen vier fürstlichen Domänen durch 
Einführung der Fruchtwechselwirthschaft und Stallfütterung von Grund aus verbessert und 
nicht nur hiedurch, sondern im Einzelnen auch durch Einführung besserer Ackergeräthe und 
einer sorgfältigeren Feldbestellung durch Anlegung zweckmäßiger Feldwege und deren Be- 
pflanzung mit Obst- und Waldbäumen durch Entsumpfungs= und Bewässerungsanlagen, so 
wic durch Aufzucht eines vorzüglichen Viehstammes, der Gegend mit dem Beispiele vielseitiger 
landwirthschaftlicher Verbesserungen vorangegangen ist, einer Prämie von 15 Dukaten, und 
2) der Schultheiß Vater, von Grabenstetten, Oberamts Urach, 
welcher eine großartige Zusammenlegung und Neuvertheilung von Allmanden in der Art zu 
Stande gebracht hat, daß die 250 —260 Nutznießer gleichartige größere Stücke je mit einer 
doppelten Zufahrt erhalten und dadurch die Möglichkeit einer künftigen beliebigen Benützung 
dieser Grundstücke erlangt haben, einer Prämic von 5 Dukaten nobst einer silbernen land- 
wirthschaftlichen Medaille gewürdigt, wobei zugleich dem Gemeinderath in Gra- 
benstetten, welcher bei diesem Unternehmen thätig mitgewirkt hat, öffentliche Be- 
lobung ertheilt wird. 
Ferner werden öffentlich belobt: 
1) der Guts= und Mühlc-Besitzer Maier in Aach, Oberamts Freudenstadt, 
wegen einer, auf 18 Morgen größtentheils unfruchtbaren Lands vollzogenen nunmehr vier- 
zehen Jahre alten musterhaften Fichten= und Forchenpflanzung, vurch welche er nicht nur jenes 
werthlose Grundstück in entsprechende Nutzung versetzt, sondern auch dem Bezirke, woselbst der 
Betrieb der Privatwaldungen großentheils noch vernachläßigt ist, ein gelungencs Beispiel bes- 
serer Waldkultur gegeben hat;
	        
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