Afrika. (März — April 21.) 301
der Italiener, sendet den Major Salsa an den Negus, um Friedens-
verhandlungen anzuknüpfen.
März. April. (Kapland.) Großer Aufstand der Matabele.
Präsident Krüger bietet der Kapregierung seine Hilfe zur Nieder-
werfung des Aufstandes an. Sie lehnt dankend ab. Die Kaffern
belagern Buluwayo.
April. Unruhen auf Madagaskar.
2./3. April. (Erythräg.) Oberst Stevani schlägt die Der-
wische bei Kassala.
April. (Erythräg.) Unterhandlungen zwischen Baldissera
und Menelik.
General Baldissera lehnt die von Menelik angebotenen Friedens-
bedingungen ab und schickt Major Salsa mit Gegenvorschlägen zurück. Diese
lehnt Menelik ab und antwortet, da die von ihm dem Major Salsa vor-
geschlagenen Präliminarien nicht angenommen worden seien, ersuche er um
die Rücksendung der beiden darauf bezüglichen Briefe. Inzwischen werde
er den Major Salsa als Geisel zurückbehalten und verspreche, ihn wieder
freizulassen, sobald die Schreiben zurückgegeben worden seien. (21. April.)
Baldissera sendet die Briefe sofort zurück und fordert in drohendem Tone
die Freilassung Salsas, der im Mai entlassen wird. Es wird behauptet,
Salsa sei festgehalten, um nicht über die ungünstigen Verhältnisse in
Abesspnien, wo Aufstände herrschten und Hungersnot wüte, berichten zu
önnen.
18/19. April. (Deutsch-Südwestafrika.) Hauptmann
v. Estorff schlägt die Hottentotten bei Gobalis.
21. April. Verhandlungen zwischen der Südafrikan. Repu-
blik und England (vgl. S. 195).
Der englische Kolonialminister Chamberlain ladet Präsident Krüger
ein, nach England zu kommen, um dort über die in Transvaal vorzu-
nehmenden Reformen zu beraten. Krüger lehnt (21. April), die Er-
örterung von Reformen ab, weil England nicht in die inneren Angelegen-
heiten des Staates eingreifen könne. Privatvorschläge der britischen Regierung
würden indessen stets bereitwillige Erwägung finden. Falls die Revision
der Londoner Uebereinkunft und ihre Ersetzung durch einen Handelsvertrag
mit der Meistbegünstigungsklausel nur unter gleichzeitiger Erörterung der
angeblichen Beschwerden möglich sei, würde die Regierung lieber die Dinge
beim alten lassen und sich auf die Forderung einer Entschädigung für
Jamesons Einfall beschränken. Der Präsident bezeichnet die Notwendigkeit
seiner Anwesenheit im Bolksrat als Hindernis seiner Reise nach England
und rät, augenblicklich nicht auf letztere zu drängen, weiterhin räumt er
offen die Mängel in der Verwaltung und gelegentliche Fehler der Regierung
ein, macht aber gegenüber dem Anerbieten, Gewähr gegen einen fremden
Angriff zu bieten, geltend, daß eine solche niemals begehrt worden sei und
betont, daß bei beiderseitiger Geduld und Nachsicht die schwebenden Schwierig-
keiten zu überwinden sein würden. Schließlich spricht er die Hoffnung auf
Heilung der verletzten Gefühle und auf Wiederherstellung der freundlichen
Beziehungen aus.