Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1874. (51)

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träger die eingegangenen Briefe u. s. w. zu bestellen, und an welchen Tagen die Land- 
vostboten Bestellungen nach Orten, an welchen sich Postanstalten nicht befinden, zu be- 
wirken haben. 
Die nach dem Verlangen der Absender „durch Expressen“ zu bestellenden Gegen- 
ände müssen in allen Fällen, auch wenn sie zur Nachtzeit eintreffen, ohne Verzug bestellt 
verden, sofern nicht vom Absender oder Adressaten ein Anderes ausdrücklich bestimmt ist 
Sendungen mit dem Vermerk auf der Adresse: „poste restante“ werden bei der 
Postanstalt des Bestimmungsorts einstweilen aufbewahrt (§. 46, erster Absatz, Punkt 3 
und 4) und dem Adressaten behändigt, wenn sich derselbe zur Empfangnahme meldet. 
und auf Erfordern legitimirt. 
An Sonntagen und an den nachbenannten Festtagen als: 
Christfest, Neujahrsfest, Erscheinungsfest, Charfreitag, Christi Himmelfahrt; 
in denjenigen Postorten, in welchen die katholischen Einwohner die Mehrzahl bilden, 
uch an 
Frohnleichnam und an Mariä Himmelfahrt 
Unterbleibt die Bestellung der angekommenen Postgegenstände in die Häuser der Adressa- 
ten während des Vormittags-Gottesdienstes, sodann vom Beginn des Nachmittags-Got- 
tesdienstes an für den Rest des Tages. 
Der Landbestelldienst unterbleibt, wo nicht von der Postdirektion eine Ausnahme 
ausdrücklich angeordnet ist, an Sonn= und Festtagen ganz, ausnahmsweise findet er an 
en Festtagen statt, wenn diese auf einen Montag oder Samstag treffen; in diesem Aus- 
nahmefall tritt aber während der Zeit des Vor= und Nachmittags-Haupt-Gottesdienstes 
eine Unterbrechung in der Bestellung in die Häuser der Landbewohner ein. 
g. 42. 
An wen die Bestellung geschehen muß. 
Die Bestellung durch die Postanstalten erfolgt an den Adressaten selbst oder an 
dessen legitimirten Bevollmächtigten. Der Adressat, welcher einen Dritten zur Empfang- 
nahme der an ihn zu bestellenden Gegenstände bevollmächtigen will, muß die Vollmacht 
chriftlich ausstellen und in dieser die Gegenstände genau bezeichnen, zu deren Empfang- 
nahme der Bevollmächtigte befugt sein soll. Die Unterschrift des Vollmachtgebers unter 
der Vollmacht ist, wenn deren Richtigkeit nicht ganz außer Zweifel steht, wenigstens von 
dem Gemeinde-Vorsteher oder von einem andern Beamten, welcher zur Führung eines
	        
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