Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1894. (71)

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stellenden Verbindungsbahn von Untertürkheim nach Kornwestheim diejenigen Grundstücke 
und Rechte an Grundstücken im Wege der Zwangsenteignung zu erwerben, welche nach 
dem von Uns genehmigten allgemeinen Plan für das gedachte Unternehmen erforderlich sind. 
Nach diesem Plan ist die Verbindungsbahn gemäß den Bestimmungen der Betriebs- 
ordnung für die Haupteisenbahnen Deutschlands vom 5. Juli 1892 (Reg. Blatt S. 380) 
und zwar im Unterbau zweispurig, im Oberbau zunächst einspurig anzulegen. Bei den 
Stationen Untertürkheim und Kornwestheim werden Rangirbahnhöfe hergestellt, auch wird 
der Rangirbahnhof Untertürkheim durch Verbindungslinien an die Remsbahn und die 
Wagenwerkstätte Cannstatt angeschlossen. Die Verbindungsbahn Untertürkheim-Korn- 
westheim zweigt von dem neuanzulegenden Rangirbahnhof Untertürkheim in nordwestlicher 
Richtung ab, unterfährt die Nemsbahn und die Waiblingerstraße bei Cannstatt, durch- 
schneidet den Sulzrain daselbst und übersetzt in einer Höhe von ca. 30 m über der Thal- 
sohle das Neckarthal mittels eines 674,6 m langen Viadukts oberhalb Münster, erreicht 
die dort vorgesehene Station und wendet sich sodann gegen den Ausläufer der Cann- 
statter Haide im Gewand Schnarrenberg, welcher mit einem 260 m langen Tunnel 
durchbrochen wird. Von da führt die Bahn zum Feuerbachthal bei Zazenhausen, über- 
schreitet dasselbe mittels eines 181,8 m langen Viadukts in einer Höhe von ca. 35 m 
über der Thalsohle und wendet sich mit Unterführung der Ludwigsburger Staatsstraße 
in einem Bogen gegen die Hauptbahn, um in den parallel der bestehenden Hauptbahn 
anzulegenden Nangirbahnhof Kornwestheim einzumünden. 
In dem Verfahren zum Zweck der Zwangsenteignung wird die Königliche Eisen- 
bahnverwaltung durch die Bauabtheilung der Königlichen Generaldirektion der Staats- 
eisenbahnen vertreten. 
Als Enteignungsbehörde wird die Königliche Generaldirektion der Staatseisenbahnen 
bestellt. 
Unser Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ist mit der Vollziehung dieser 
Verordnung beauftragt. 
Gegeben Stuttgart, den 16. Februar 1894. 
Wilhelm. 
Mittnacht. Faber. Sarwey. Riecke. Schott v. Schottenstein. Pischek.
	        
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