Full text: Regierungsblatt für das Königreich Württemberg vom Jahr 1895. (72)

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laden werden. Ebenso sind sprengkräftige Zündungen stets abgesondert von Pulver und 
anderen Sprengstoffen unterzubringen. 
IX. Die Sprengstoffe müssen auf dem Fahrzeuge in einem abgeschlossenen Raume, 
welcher bei Dampfschiffen möglichst weit von den Kesselräumen entfernt ist, unter Deck 
fest verstaut werden. Hiebei dürfen Tonnen nicht aufrecht gestellt werden, müssen viel- 
mehr gelegt und durch Holzunterlagen gegen jede rollende Bewegung verwahrt werden. 
Ist ausnahmsweise das Anbinden einzelner Versendungsstücke nothwendig, so darf dies 
nur mittels Seilen und nie mit Ketten geschehen. Alle Eisenbestandtheile, welche während 
der Fahrt mit den Versendungsstücken in Berührung kommen könnten, sind mit Werg, 
Stroh oder Lappen zu umwickeln. 
Offene Boote, in denen Sprengstoffe befördert werden, müssen mit einem dicht- 
schließenden Plantuche (z. B. imprägnirte Leinwand) überspannt sein. 
Weder in den so benützten, noch in den unmittelbar daran stoßenden Räumen dürfen 
Zündhütchen und Zündschnüre (II, 2 und 3) verpackt sein. 
Leicht entzündliche oder selbst entzündliche Stoffe, zu welchen Steinkohlen und Kokes 
nicht gerechnet werden, sind von der gleichzeitigen Beförderung überhaupt ausgeschlossen. 
X. Die Beförderung von Sprengstoffen ist nur bei Tag und bei sichtigem Wetter 
gestattet. 
Auf Schiffen, welche Sprengstoffe führen, ist das Anzünden von Licht und Feuer nur 
dann, wenn das Schiff einen abgeschlossenen Feuerraum hat, und nur in letzterem gestattet. 
XI. Fahrzeuge, welche Sprengstoffe in Mengen von mehr als 35 Kilogramm Brutto- 
gewicht führen, haben bei der Fahrt, dem Aufenthalte und Anlanden Folgendes zu 
beobachten: 
1. Die Fahrzeuge müssen als Warnungszeichen eine von weitem erkennbare, stets. 
ausgespannt gehaltene schwarze Flagge mit einem weißen P führen; 
2. sie dürfen niemals ohne Bewachung bleiben; 
3. sie haben sich möglichst entfernt von anderen Fahrzeugen zu halten; 
4. besteht ein Transport aus mehreren Fahrzeugen, so müssen diese während der 
Fahrt eine Entfernung von mindestens 50 Meter unter einander innehalten; 
5. wenn das Fahrzeug, welches Sprengstoffe führt, unterwegs in der Nähe des 
Landes einen Aufenthalt von mehr als zwei Stunden macht, so ist eine Entfernung von 
mindestens 300 Meter von Fabriken, Werkstätten und bewohnten Gebäuden einzuhalten.
	        
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