159
Die von den Gefangenen behufs Befriedigung der gewöhnlichen Lebensbedürfnisse eingegangenen
Verbindlichkeiten sind in der Negel sofort zu bereinigen. Insbesondere darf die Zahlung für
die von dem Kostreicher gelieferten Speisen und Getränke nicht länger als acht Tage von deren
Bezug an gerechnet im Anstande gelassen werden (zu vergl. auch §. 21 der Hausordnung).
Das Spielen mit Karten, Würfeln u. dergl. ist den Gefangenen nur insoweit gestattet, als das-
selbe lediglich der Unterhaltung dient.
Unmäßigkeit im Genusse geistiger Getränke ist strengstens untersagt.
10. Die Vornahme von Beschäftigungen, welche sich mit der Ordnung, Ruhe und Sicherheit der
Anstalt nicht vertragen, ist verboten.
Die Uebertretung der vorstehenden Vorschriften sowie der Ordnung der Strafanstalt überhaupt
wird nach Maßgabe der gesetzlichen und hausordnungsmäßigen Bestimmungen bestraft werden.
—–1
□
Beilage II.
Regulativ
für die
Bekleidung der unvermöglichen Festungshaftgefangenen.
1. Unvermögliche Gefangene erhalten im Bedürfnißfalle von der Strafanstalt:
a) männliche Gefangene
einen einfachen ihren bürgerlichen Verhältnissen entsprechenden Anzug, je nach Bedarf einfach oder
doppelt, bestehend in Rock oder Juppe, Weste, Beinkleidern, Hut oder Kappe, 1 Paar Lederstiefel
oder Bundschuhe, 1 Paar Hosenträger, 1 Halstuch;
sodann an Waschstücken und Leibweißzeug:
3 leinene oder baumwollene Hemden,
2 Unterjacken,
2 Unterhosen,
3 Paar Socken, baumwollene oder wollene, je nach der Jahreszeit,
3 Taschentücher.
b) weibliche Gefangene
einen einfachen ihren bürgerlichen Verhältnissen entsprechenden Anzug, je nach Bedarf einfach oder
doppelt, bestehend in einem vollkommenen Oberkleide, Schürze, Unterrock, Halstuch, Kopfbedeckung,
1 Paar Schuhe;
sodann an Waschstücken und Leibweißzeug:
3 Hemden aus Leinen oder Baumwollzeng,
3 Paar Strümpfe aus Baumwollen= oder Schafwollengarn je nach der Jahreszeit,
3 Taschentücher.