in unmittelbare Berührung kommen, zum Beispiel Wartung von Kindern, Be—
dienung anderer Personen.
Weitere, über die Bestimmungen der Abs. 2 bis 5 hinausgehende Be—
schränkungen können Aussätzigen und Krankheitsverdächtigen nur auferlegt werden,
sofern der beamtete Arzt dies für zulässig erachtet.
Falls der beamtete Arzt es für erforderlich erklärt, ist darauf hinzuwirken,
daß Kinder aussätziger Eltern aus der Wohnung der letzteren entfernt und in
einer anderen Behausung untergebracht werden.
Diejenigen Personen, welche der Pflege und Wartung von Aussätzigen sich
widmen oder sonst bei ihnen Dienste verrichten, sind zur Befolgung der Des-
infektionsanweisung anzuhalten; auch ist ihnen die Einhaltung der sonstigen gegen
eine Weiterverbreitung der Krankheit von dem beamteten Arzte für erforderlich
erachteten Maßregeln zur Pflicht zu machen.
3. Zu § 16. Jugendliche Personen aus einem Haushalt, in dem ein
Aussätziger sich befindet) müssen, soweit und solange nach dem Gutachten des
beamteten Arztes eine Weiterverbreitung der Krankheit zu befürchten ist, vom
Schulbesuche ferngehalten werden.
4. Zu § 19. In einem Hause, in welchem ein Aussätziger sich befindet
oder befunden hat, sind die erforderlichen Maßnahmen zur Desinfektion der Aus-
scheidungen der Kranken sowie der mit dem Kranken oder Gestorbenen in Be-
rührung gekommenen Gegenstände zu treffen. Ganz besondere Aufmerksamkeit
ist der Desinfektion infizierter Räume sowie der Betten, der Leibwäsche und der
Kleidungsstücke des Kranken oder Gestorbenen zuzuwenden. Fahrzeuge und andere
Beförderungsmittel, welche ausnahmsweise zur Fortschaffung von solchen kranken
oder krankheitsverdächtigen Personen gedient haben, denen gemäß Nr. 2 Abs. 3
dieser Bestimmungen die Benutzung der dem öffentlichen Verkehre dienenden Be-
förderungsmittel verboten ist, sind alsbald und vor anderweitiger Benutzung zu
desinfizieren.
Die Desinfektionen sind nach Maßgabe der aus der Anlage ersichtlichen
Auweisung zu bewirken.
5. Zu § 21. Die Leichen der an Aussatz Gestorbenen sind ohne vor-
heriges Waschen und Umkleiden in Tücher einzuhüllen, welche mit einer des-
infizierenden Flüssigkeit getränkt sind. Sie sind alsdann in dichte Särge zu
legen, welche um Boden mit einer reichlichen Schicht Sägemehl, Torfmull oder
anderen aufsaugenden Stoffen bedeckt sind. Der Sarg ist alsbald zu schließen.
Soll mit Rücksicht auf religiöse Vorschriften das Waschen der Leiche aus-
nahmsweise stattfinden, so darf es nur unter den vom beamteten Arzte an-
geordneten Vorsichtsmaßregeln und nur mit desinfizierenden Flüssigkeiten aus-
geführt werden.
Ist ein Leichenhaus vorhanden, so ist die eingesargte Leiche alsbald dahin
überzuführen. Die Ausstellung der Leiche im Sterbehaus oder im offenen Sarge
ist zu untersagen.