-----60---- ordnungen für die verseuchten Orte und deren Feldmarken, nötigenfalls auch für ein
größeres, ohne Rücksicht auf Feldmarkgrenzen zu bemessendes Gebiet von der Polizei-
behörde getroffen werden:
a) Alle Schafe des Seuchenorts sind unter polizeiliche Beobachtung zu stellen
mit der Wirkung, daß ihre Ausfuhr nur mit polizeilicher Genehmigung
und zum Zwecke der sofortigen Schlachtung unter Einhaltung der Vor-
schriften des § 213 erfolgen darf.
b) Die Einfuhr von Schafen in den Seuchenort ist nur mit polizeilicher Ge-
nehmigung und nur zum Zwecke der sofortigen Schlachtung, in dringenden
Fällen auch zu Zuchtzwecken, zu gestatten.
c) Der Auftrieb von Schafen des Seuchenorts auf Wochen- und Viehmärkte
ist zu verbieten.
d) Für den Seuchenort und seine Feldmark ist das Treiben von Schafen zu
anderen als Weidezwecken zu verbieten. Das Treiben von Schafen aus
unverseuchten Gehöften des Seuchenorts zum Weidegang und zur Schlachtung
ist unter der Voraussetzung zu gestatten, daß hierbei eine unmittelbare
oder mittelbare Verührung mit Schafen aus anderen Ortschaften nicht
stattfinden kann.
e) Das Durchtreiben von Schafen durch den Seuchenort und seine Feldmark
ist zu verbieten. Die Durchfuhr ist nur mit polizeilicher Genehmigung
und nur unter der Bedingung zu gestatten, daß die Transporte in dem
Seuchenort und seiner Feldmark nicht anhalten.
f) Die Ausfuhr von Schafhäuten und Schafwolle aus dem Seuchenort ist
nur unter den Bedingungen des § 211 Abs. 1, 2 zu gestatten.
g) Die Ausfuhr von Schafdünger über die Grenzen der Feldmark ist zu ver-
bieten.
(2) In großen Ortschaften können die Anordnungen des Abs. 1 auf Teile des
Ortes oder der Feldmark beschränkt werden.
§ 218.
Für das nach § 217 Abs. 1 abgegrenzte größere Gebiet kann die amtstierärzt-
liche Untersuchung aller Schafe angeordnet und die Zulassung von Schafen zur Ver-
ladung auf Eisenbahnstationen an die Bedingung geknüpft werden, daß die Schafe
vor der Verladung amtstierärztlich untersucht und hierbei gesund befunden worden sind.
§ 219.
Die nach den §§ 217, 218 getroffenen Anordnungen sind wieder aufzuheben,
sobald ihre Voraussetzungen weggefallen sind.
b. Verfahren nach Feststellung eines Verdachts.
§ 220.
(1) Wenn in einem bis dahin seuchenfreien Schafbestande der Verdacht der
Pockenseuche oder der Ansteckung festgestellt ist, so dürfen Schafe aus dem Gehöfte